SicherheitskonzeptOdenthaler Karnevalszug in Voiswinkel will 2024 zum Familienfest werden

Lesezeit 3 Minuten
Karnevalszug Voiswinkel 2023: Bunte Clown-Fußgruppe

Rückblick: Karneval 2023 in Voiswinkel. Erstmals startet der Lindwurm an der Küchenberger Straße. Die wichtige Verbindung der St. Engelbert-Straße soll entlastet werden.

Mit einem umfassenden Sicherheitskonzept sind Karnevalsverein und Ordnungsamt dabei, den Zug wieder in ein Familienfest zu verwandeln.

Im vergangenen Jahr sind die närrischen Voiswinkeler neue Wege gegangen und haben damit ihr Ziel offensichtlich erreicht: Mit einer geänderten Route für den Karnevalszug hatte die Interessengemeinschaft Voiswinkeler Karnevalsfreunde (IVK) ausgetretene Pfade verlassen. Auch in diesem Jahr wird das so sein, wenn sich am Freitag, 9. Februar, um 14.11 Uhr der Zug in Bewegung setzt.

Seit Jahrzehnten hatte sich der Zug am Ende der St. Engelbertstraße aufgestellt und die wichtige Verkehrsader im Ort auch als Zugweg genutzt. Um die St. Engelbertstraße, an der auch die Grundschule liegt, vom närrischen Geschehen zu entlasten, so Ordnungsamtschef Michael Erker, hatte man im vergangenen Jahr in Abstimmung mit dem IVK die Küchenberger Straße für die Zugaufstellung gewählt.

Der neue Weg sei 2023 ein voller Erfolg gewesen

Die Wagen, Musik- und Fußgruppen wurden von hier über die Odenthaler Straße bis zur Einmündung Mutzbroicher Straße geführt, dann über Blievacker weiter Richtung Heidkamper Straße, bis sich der närrische Lindwurm schließlich in der Wiesenstraße auflöste.

Diesen Weg verfolgen Ordnungsamt und Karnevalisten auch in diesem Jahr weiter. Er sei ein „voller Erfolg gewesen“, sagt Yannick Kunz, Geschäftsführer der Voiswinkeler Karnevalsfreude, und berichtet von einem „strahlenden Zugleiter“.

Voiswinkel soll ein Familienkarneval der Generationen sein

Mit der Neuausrichtung, die 2019 begann, als man den Voiswinkeler Karnevalszug vom wilden Weiberfastnachtstag auf den folgenden Freitag verlegte und dem neuen Zugweg „nimmt das Formen an, was wir wollen“, so Kunz: „Voiswinkel als Familienkarneval und als Karneval der Generationen.“

Für die Verantwortlichen der richtige Weg. Weiberfastnacht als Auftakt des Straßenkarnevals hatte in der Vergangenheit häufig dazu geführt, dass die Welle von besonders ausgelassen feiernden Jugendlichen in den Ort hinein schwappte und die Ordnungskräfte mehr als nötig beschäftigt hatte. Der Freitag habe die Situation beruhigt, der neue Weg entlaste nun zusätzlich die St. Engelbert-Straße und binde die neuen Wohngebiete Blievacker und Sommerkampfeld in den Zugweg mit ein, fasst Ordnungsamtsleiter Erker zusammen.  

Ordnungsamt und private Sicherheitskräfte kontrollieren 

Und die Mitglieder des örtlichen Karnevalsvereins können an Weiberfastnacht den Odenthaler Rathaussturm ordentlich unterstützen, ohne dabei wie früher auf die Uhr blicken zu müssen, da sich am frühen Nachmittag in Voiswinkel der Zug in Bewegung setzte.

Ein Schild kündigt an, dass der Karnevalszug Voiswinkel 2019 nicht am Donnerstag, sondern am Freitag stattfindet.

2019 verlegte die IG Voiswinkeler Karnevalsfreunde den Karnevalszug von Weiberfastnacht auf den Freitag danach.

Das Team des Ordnungsamtes und die privaten Sicherheitskräfte, die der Verein einsetzt, seien schon lange ein eingespieltes Team, so Kunz. Auch in diesem Jahr gilt ein absolutes Glasverbot am Zug und es ist untersagt, Getränke über 0,5 Liter mitzuführen. „Größere Behälter schaffen die Kehrmaschinen nicht“, erklärt Michael Erker.

Eine Flasche Sekt kann teuer werden

An vier Kontrollstellen und direkt am Zug wird die Einhaltung der Vorschriften überprüft. „Dabei schauen wir auch nach verbotenen Gegenständen wie Pfefferspray, Reizgas oder Messern.“ Gefährliche Gegenstände würden eingezogen, pro Glasgefäß ein „Zwangsgeld“ erhoben.

Dabei kann selbst eine Flasche Sekt so teuer wie ein Champagner werden: 35 Euro kostet der Glasverstoß zusätzlich zum Produktpreis, zahlbar sofort in bar. „Ein Kartenlesegerät haben wir noch nicht“, sagt Erker augenzwinkernd, betont aber: „Wir wollen minimalinvasiv vorgehen.“

Der Einsatz lohne sich: Vorfälle der Vergangenheit, als Leute in Glasscherben gefallen oder Fahrzeugreifen aufgeschnitten worden seien, „sind auf null gegangen“, freut sich Erker. Die eigene, private Karnevalsfeier lasse er meist ausfallen, erzählt der Ordnungsamtschef und lacht: „Im Karneval sind wir als Ordnungskräfte ohnehin die größte Fußgruppe.“

KStA abonnieren