Schulcampus OdenthalVerwaltung stellt drei Varianten für Erweiterung vor

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Pläne den Schulkomplex (rechts) auf das Stadion (l.) hin zu erweitern haben sich zerschlagen – die Raumnot ist geblieben.

Pläne den Schulkomplex (rechts) auf das Stadion (l.) hin zu erweitern haben sich zerschlagen – die Raumnot ist geblieben.

Odenthal – Nachdem der Bund Geld für die Sanierung des Dhünntalstadions zugesagt hat, sind die Überlegungen, an gleicher Stelle Schulbauten zu errichten, vom Tisch. Doch die Raumnot auf dem Schulcampus bleibt. Die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9), die in einigen Jahrgängen dreizügig laufende Ganztagsrealschule sowie veränderte Anforderungen an den Schulbetrieb insgesamt haben Folgen. Mindestens acht Unterrichtsräume fehlen – im Schulentwicklungsplan war sogar von zwölf die Rede – und besonders die Fachräume gelten als veraltet.

Die Verwaltung nahm daher einen Antrag der SPD-Fraktion auf und stellte im jüngsten Schulausschuss drei mögliche Varianten für den Neubau eines naturwissenschaftlichen Traktes vor. Dadurch könnten die bisherigen Fachräume saniert und in normale Klassenzimmer umgewandelt werden. Zur Finanzierung hofft die Gemeinde auf das Belastungsausgleichsgesetz G9 des Landes, mit dem finanzielle Folgen der Schulrechtsänderung abgefedert werden sollen. Auf Grundlage der Schülerzahlen rechnet die Verwaltung mit etwa einer Million Euro vom Land.

Drei Varianten vorgestellt

Präsentiert wurden drei Varianten: Der geplante Neubau könnte am Standort des heutigen Trafo-Häuschens auf dem Campus errichtet werden, alternativ auf einem Areal vor der Grundschule, das derzeit mit Bäumen bestanden ist oder aber als Obergeschoss auf der bestehenden Grundschule bei gleichzeitiger Erweiterung des Erdgeschosses. Der letztgenannte Vorschlag stieß allerdings bei der betroffenen Grundschule auf Kritik. Die Räumlichkeiten für die Grundschule im Erdgeschoss reichten bei weitem nicht aus und reduzierten den Grundschulstandort Odenthal dauerhaft auf Einzügigkeit, heißt es in einer Stellungnahme der Schulleitung.

Ein Neubau würde je nach Variante zwischen 1000 und 1500 Quadratmeter umfassen und Raum für acht Fach-, vier Sammlungs- sowie Sanitärräume bieten. Geschätzte Kosten nach heutigem Stand: zwischen vier und 4,5 Millionen Euro.

Gespaltene Reaktionen

In den ersten Reaktionen der Fraktionen stieß der Entwurf, einen naturwissenschaftlichen Trakt auf der Grünfläche an der Grundschule zu errichten, auf die meisten Befürworter. Damit sei endlich das leidige Thema vom Tisch, den Scherfbach zu überbauen, sagte Norbert Dörper (Die Grünen), auch wenn Fraktionskollege Michael Burgmer es als „bittere Pille“ bezeichnete, dass dem neuen Trakt Bäume weichen müssten.

Dagmar Messer (SPD), die zuvor den Zustand der derzeit genutzten Fachräume des Schulzentrums als grenzwertig bezeichnet hatte, erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit auch Pläne gegeben habe, den Hauswirtschaftstrakt der damaligen Hauptschule aufzustocken. Gabriele Wensierski (CDU) präferierte ebenfalls die Variante, vor der Grundschule zu bauen und schlug vor, das Trafo-Häuschen nach Möglichkeit in den Neubau zu integrieren, um mehr Freifläche zu schaffen.

Bernd Pugell (fraktionslos) erinnerte daran, dass beim Raumbedarf auch ein „Turnhallenanteil“ genannt, nun in den Entwürfen aber nicht berücksichtigt worden sei.

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Da die Sitzung pandemiebedingt auf zwei Stunden verkürzt worden war, nahmen die Ausschussmitglieder die Pläne zur weiteren Beratung mit in die Fraktionen. Die Gemeindeverwaltung will die alte Hauptschul-Variante auf Machbarkeit überprüfen.

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