Verkauf in Odenthal steht bevorZwei Bieter für Ponywiese – Entscheidung am Dienstag

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Ponywiese_Osenau

Lange Zeit  wurde  gegen die Bebauung der Ponywiese protestiert. Vergeblich. Das Gelände wird jetzt verkauft.

Odenthal – Der Gemeinde liegen zwei Angebote potenzieller Käufer für das Gelände der sogenannten Ponywiese vor. Das 8700 Quadratmeter große Areal an der Altenberger-Dom-Straße soll nach Höchstgebot, mindestens aber für 1,85 Millionen Euro, veräußert werden, anschließend soll hier ein neues Wohnquartier entstehen.

Über 80 Wohnungen sollen gebaut werden

Eine entsprechende Planung, die auch das sich westlich anschließende Gelände der Wiese umfasst, die sich jedoch nicht im Besitz der Gemeinde befindet, ist bereits im Frühjahr im Planungsausschuss vorgestellt worden. Es sieht eine Bebauung mit insgesamt 13 zwei- und dreigeschossigen Wohnhäusern vor, die Platz für 83 barrierefreie Eigentumswohnungen und zwei gewerbliche Einheiten bieten sollen.

In drei Tiefgaragen sollen 150 Autos Platz finden, zudem sind bisher 42 Besucherplätze und 16 oberirdischen Stellplätze geplant. Die Zufahrt von der Altenberger-Dom-Straße soll am St. Pankratius Stift vorbeiführen.

Die beiden Bieter haben nach Angaben der Verwaltung zwei gleichlautende Angebote des selben Planers abgegeben, unterscheiden sich aber wohl im Preis. Beide Kaufinteressenten haben zudem zusätzlich ein alternatives Konzept vorgelegt, das eine verdichtete Bebauung vorschlägt.

Danach würden auf dem gemeindlichen Areal dann nicht nur 64 Wohneinheiten gebaut, sondern 24 zusätzliche. Dazu müsste eines der Gebäude um ein Geschoss erhöht werden. „Wir sind nicht für eine weitere Verdichtung“, sagte Bauamtsleiter Uwe Koch mit Blick auf das begrenzte Areal und das dann zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen. Auch aus den Reihen der CDU war im Vorfeld zu hören, dass eine weitere bauliche Verdichtung nicht gewünscht sei.

Bürgerinitiative vermutet Kungelei

Gegen die Bebauung der Dhünnaue hatte die Bürgerinitiative Osenau in der Vergangenheit vehement gekämpft und zahlreiche Unterschriften gesammelt. Sie kritisiert auch das in ihren Augen undurchsichtige Verfahren und vermutet, dass nur die „Koalition aus Investor und CDU-Parteivorsitzendem“ ein Gebot abgegeben haben könnte, also der HKM Bauprojektentwickler aus Leverkusen und Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein.

„Das wäre, so glauben wir, zumindest nicht unerwartet bei einer Ausschreibung, die so erstaunlich genau auf das Projekt zugeschnitten war“, kritisieren die Gegner des Projektes auf ihrer Facebook-Seite „Rettet unser schönes Odenthal“.

Um derartigen Verdächtigungen entgegenzuwirken, habe sich die Gemeinde anwaltlich begleiten und das gesamte Ausschreibungsprozedere rechtlich prüfen lassen“, erklärte Koch auf Nachfrage.

In der Ratssitzung am kommenden Dienstag soll in nichtöffentlicher Sitzung entschieden werden, welcher der beiden Bewerber den Zuschlag für das Gemeindegrundstück erhält. Mit dem Mittel der Planungshoheit will sich die Gemeinde aber auch nach dem Grundstücksverkauf das Recht zur Gestaltung erhalten.

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