Bei einem verendeten Hasen in Overath ist die auch für Menschen ansteckende Krankheit festgestellt worden. Was nun zu tun ist.
Kreisveterinär warntHasenpest in Rhein-Berg ausgebrochen – Ansteckungsgefahr für Menschen

Bei einem Feldhasen in Overath ist der Erreger der Hasenpest nachgewiesen worden. Auch Menschen können sich laut Veterinäramt mit der Krankheit anstecken (Symbolfoto)
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Ein erster Fall von Hasenpest ist im Rheinisch-Bergischen Kreis nachgewiesen worden. Das hat das Kreisveterinäramt am späten Dienstagnachmittag (8.7.) mitgeteilt. Demnach wurde bereits am vergangenen Freitag in Overath bei einem verendeten Hasen der Erreger der Tularämie, auch als Hasenpest bezeichnet, nachgewiesen.
„Ein Gartenbesitzer hatte den offensichtlich kranken Hasen in seinem Garten gesehen und den zuständigen Jäger benachrichtigt“, so die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung. Der Jäger habe dann Kontakt mit dem Veterinäramt aufgenommen, so dass das Tier zügig habe untersucht werden können.
Bereits seit einigen Jahren ist die Hasenpest auf dem Vormarsch.
„Ich bin froh, dass der Jäger uns den toten Hasen zur Untersuchung überbracht hat“, so Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig, „dadurch wissen wir, dass der Erreger jetzt auch bei uns im Bergischen Land angekommen ist. Denn bereits seit einigen Jahren ist die Hasenpest auf dem Vormarsch.“
Infizierte Hasen sind apathisch, verlieren ihre Scheu und den Fluchtdrang. Sie haben Fieber, eine hohe Atemfrequenz und verenden meist innerhalb weniger Tage an einer Sepsis, bei chronischem Verlauf magern sie stark ab. Auch der Mensch kann sich anstecken (siehe „Hasenpest – Auch für den Menschen ansteckend“).
Mit dem Bakterium belasteter Staub oder Tröpfchen, die beim Entfernen der Eingeweide der Hasen entstehen, könne das Bakterium laut Veterinäramt auch auf den Menschen übertragen werden. Bei Menschen treten nach zwei Tagen bis zu zwei Wochen grippeähnliche Symptome mit Fieber, oft in Verbindung mit Erbrechen, Durchfall oder Atemnot, auf. Auch schlecht heilende Hautwunden können Zeichen einer Infektion sein. Eine geringe Ansteckungsgefahr besteht auch für Hunde. Diese sollten von toten oder offensichtlich kranken Hasen ferngehalten werden.
Generell gilt, dass Feldhasen, die ohne Scheu am Wegesrand sitzen, nicht angefasst werden sollten
„Seit einigen Jahren weiß man, dass der Erreger in einigen Jagdrevieren offensichtlich gehäuft vorkommt“, so der Kreisveterinär: „Jägerinnen und Jäger, die um das Vorkommen des Erregers im eigenen Jagdrevier wissen, können sich leichter schützen. Denn es gilt auch hier: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.“
In diesen Jagdrevieren rät der Kreisveterinär, bei der Entfernung der Eingeweide bei erlegten Hasen aus Vorsichtsgründen Einmalhandschuhe und Atemmaske zu tragen und auf Veränderungen an den inneren Organen zu achten. „Generell gilt, dass Feldhasen, die ohne Scheu am Wegesrand sitzen, nicht angefasst werden sollten“, so Mönig: Dass sie ihre Scheu verloren haben, könne ein Hinweis auf die Erkrankung sein.
Weitere Auskünfte gibt das Veterinäramt unter der Telefonnummer (02202) 13-2815 oder per E-Mail an veterinaer@rbk-online.de