Anwohner atmen aufFestgefahrener Lkw bei Overath mit Spezialfahrzeug geborgen

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Mit einem Spezialbergungsfahrzeug mit zwei 25-Tonnen-Seilwinden hat Daniel Lenz vom Lenz Abschleppdienst Adenau den Lastzug am Donnerstag geborgen.

Overath – „Das war eine Bergung . . .“, sagt Daniel Lenz, nachdem er am Donnerstagabend den seit knapp zwei Wochen an einem Steilhang des Bergs Lüderich bei Overath-Steinenbrück feststeckenden 40-Tonner geborgen hat. Mit einem Spezialbergefahrzeug im Auftrag des rumänischen Transportunternehmens, dessen Fahrer sich vor zwei Wochen in dem abschüssigen Teil der ehemaligen Erddeponie Lüderich zuerst verfahren und dann heillos festgefahren hatte.

„Vorne steckte der auf dem noch weichen neu angelegten Wanderweg fest. Allein hatte der keine Chance, da wieder rauszukommen“, sagt Daniel Lenz vom Lenz Abschleppdienst im rheinland-pfälzischen Adenau. Die einzige Möglichkeit für den Bergungsspezialisten: den Lastzug rückwärts wieder rausziehen.

Overath: Lkw erst stabilisiert, dann zurückbugsiert

„Aber dann hast du ja da nur den 2,50 bis 3 Meter des steilen Wegs, den der runtergefahren ist, und unten war er ja gerade noch um eine 90-Grad-Kurve rumgekommen.“ Mit Stahltrossen von zwei 25-Tonnen-Winden seines MAN-Spezialbergefahrzeugs stabilisierte Lenz den havarierten Lkw, bugsierte ihn Stück für Stück mit Hilfe von Umlenkrollen zunächst um die Kurve zurück und dann rückwärts den mehr als 20 Prozent steilen felsigen Weg wieder hinauf, den der Fahrer vor zwei Wochen wohl irrtümlich heruntergefahren war. Zuvor hatte das rumänische Transportunternehmen zwei Mitarbeiter zum Lüderich geschickt. „Die hatten auch den Schlüssel“, sagt Lenz.

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Allein hätte der Lkw es nicht rausgeschafft, so Daniel Lenz vom Lenz Abschleppdienst.

Der Fahrer des havarierten Lastzugs, der sich auf der Suche nach Holz, das er laden sollte, offenbar verfahren hatte, war wie berichtet spurlos verschwunden, der Lkw hatte fast zwei Wochen herrenlos im Wald gestanden. Durch Morengeräusche im Wald ist Anwohner Ralf Monhart darauf aufmerksam geworden, dass die Bergung am Donnerstag anlief, und hielt die Bergung im Bild fest. Mehrere Zigtausend Leserinnen und Leser hatten in den vergangenen Tagen die Berichte über den feststeckenden Lkw in der Zeitung und auf den digitalen Kanälen der Lokalredaktion verfolgt.

Anwohner vor Ort atmen auf, nur zwei Wanderwege beschädigt

Viele Anwohner atmeten auf, als der Stahlkoloss vom frisch angelegten neuen Waldweg geborgen war. Zuletzt war dieser weiträumig abgesperrt. Zwei Wege seien durch den festgefahrenen Lkw nach der Bergung „etwas beschädigt“ worden, so Kreissprecherin Birgit Bär auf Anfrage. Der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV), der das Gelände für die Erddeponie noch geachtet habe, werde sich um die Instandsetzung kümmern, so die Sprecherin des Kreises, dessen Umweltbehörde die Kommunikation der Beteiligten koordiniert hatte.

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Nur noch rückwärts ließ sich der verfahrene 40-Tonner, dessen Fahrer verschwunden bleibt, wieder aus seiner Sackgasse ziehen.

Um den Schaden zu dokumentieren, habe die Polizei vor Ort einen „Unfall mit Sachschaden“ aufgenommen, so Sonja Steinberger von der Pressestelle der Kreispolizei auf Nachfrage der Redaktion. Die Rechnung für die Instandsetzung der Wege wird dann an den Eigentümer in Rumänien geschickt, so Kreissprecherin Bär. Für diesen sei die Bergung des Sattelzugs „am Ende noch glimpflich ausgegangen“.

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Der 40-Tonner habe nach der Bergung aus eigener Kraft wieder fahren können, berichtet Daniel Lenz vom Bergungsunternehmen. „Beschädigt war offenbar nichts“, so Lenz. Zur Sicherheit habe das rumänische Transportunternehmen eigens auch einen Werkstattmitarbeiter zur Bergung nach Deutschland geschickt. Was die Bergung kostet, die der rumänische Transportunternehmer zahlen muss? „Ich hab’s noch nicht genau kalkuliert, aber 5000 Euro werden das wohl werden“, sagt Bergungsspezialist Lenz.

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