AbsturzgefahrPilgerweg in Overath ist nach Erdrutsch bis auf Weiteres gesperrt

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Die asphaltierte Abbruchkante am Hang ist mit rot-weißen Baken und Flatterband gesichert.

Nach einem Erdrutsch ist der beliebte Pilgerweg in Overath in Höhe der Ortslage „Wasser“ gesperrt.

Es besteht Absturzgefahr. Umleitungen sind nicht möglich, bedauert Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager des Bergischen Wanderlandes. 

Nach einem Erdrutsch ist aktuell der beliebte Pilgerweg in Overath am Steilufer der Agger unpassierbar. Im steilen Gelände ist dort der Weg abgerutscht. Die Stadt Overath hat zur Sicherung eine Absperrung aufgebaut. Der betroffene asphaltierte Streckenabschnitt des Rundwegs, der am Overather Bahnhof startet, befindet sich auf der Rückrunde in Höhe der Ortslage „Wasser“, etwa 6,5 Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt.

„Wann der Schaden behoben wird, ist noch unklar“, sagt Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager des Bergischen Wanderlands. Er prognostiziert: „Bis der Weg wieder begehbar ist, wird es wohl eine Weile dauern.“ Die Ursache für den Hangrutsch müsse nun zunächst geklärt werden.

Der Weg ist frei bis zur Absperrung

Auf der Hand liegt die Vermutung, dass die sintflutartigen Regenfälle der vergangenen Wochen eine Rolle gespielt haben. Gegebenenfalls müsse die Stadt Overath Experten wie Geologen hinzuziehen. Roth-Seefrid kennt das Prozedere von ähnlichen Vorfällen wie zuletzt in Hennef an der Bröl. Auch dort sei es nicht damit getan gewesen, die Strecke einfach mit einem Bagger freizuräumen.

Aktuell sei der 8,5 Kilometer lange Rundgang in Overath nicht komplett zu gehen. Frei sei der Weg nur bis zu Wegsperre. Roth-Seefrid warnt Wanderer ausdrücklich davor, die Sperre zu missachten: „Es besteht die Gefahr, dass der Hang noch weiter absackt.“ Der Untergrund sei bereits aufgeweicht, und in den kommenden Tagen seien weitere ausgiebige Regenfälle angesagt.

Umleitungen sind so kurzfristig nicht möglich

Aus personellen Gründen sei es so kurzfristig leider nicht möglich, Umleitungen auszuweisen, bedauert der Wegemanager. Viele seiner ehrenamtlichen Kollegen seien aktuell im Urlaub. Roth-Seefrid kündigt aber an: „Wir werden aktuelle Infos für die Wandergäste über den Stand der Dinge an der Wandertafel am Overather Bahnhof anbringen.“

Entdeckt hat den Hangrutsch am Steilufer der Agger Wegepate Hardy Raap am 26. Dezember bei einem Kontrollgang. Er informierte sofort die Stadt Overath. Es ist schon das zweite Mal, dass der Ehrenamtler an Feiertagen sofort zur Stelle war. Zuletzt richtete er kurzfristig eine Umleitung ein, als 2018, kurz vor den Osterfeiertagen, ebenfalls ein Teil des Pilgerwegs durch einen Erdrutsch unpassierbar war.

„Wir werden wohl auch damit rechnen müssen, dass große Bäume umstürzen, die an Wegen an Hängen in der Nähe von Bächen oder Flüssen stehen, wenn der Boden nach starken Regengüssen so aufgeweicht ist“, meint Wegemanager Roth Seefrid. Nach den letzten beiden trockenen Sommer wurzelten die Bäume nicht mehr so tief, erst recht nicht auf dem eher felsigen Untergrund im Bergischen Land.

Nach heftigen Regengüssen und Stürmen kippten die Bäume dann einfach um oder rutschten den Hang hinunter. Dies sei ein Thema, dass bundesweit bereits diskutiert werde und bei der Planung künftiger Wanderwege berücksichtigt werden müsse – auch bezüglich der Unterhaltskosten für Wanderwege und natürlich der Gefahren für Wanderer. Aktuelle Wandermeldungen gibt es im Internet auf der Homepage.

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