Kahlschlag und KaufinteressentOverather Stadtrat diskutiert hitzig über Supe-Villa

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Supe-Villa an der Propsteistraße. Das Anwesen gehört der Overather Stadtentwicklungsgesellschaft Sego.

Supe-Villa an der Propsteistraße. Das Anwesen gehört der Overather Stadtentwicklungsgesellschaft Sego.

Overath – Die Supe-Villa, das Domizil des ehemaligen Overather Fabrikanten in der Propsteistraße in Overath-Mitte, war auch in der Ratssitzung am Mittwochabend erneut Thema. Zunächst fragte Monika Reddemann (Grüne) zornbebend, wie es denn sein könne, dass aus einem Pflegeschnitt an den Gehölzen ein derartiger Kahlschlag geworden sei.

In Abwesenheit des zuständigen Beigeordneten und Sego-Geschäftsführers Thorsten Steinwartz wusste die Verwaltung wenig dazu zu sagen. Rückfragen von Ratsmitgliedern, ob es einen Kaufinteressenten für die Immobilie gebe, wurden mit Verweis auf die Zuständigkeit der Sego (Stadtentwicklungsgesellschaft Overath) und die nichtöffentlich zu behandelnden Fragen abgewiesen.

Gehölzpflege an der Villa vereinbart

Monika Reddemann beharrte auf ihrer Kritik an der Verwaltung wegen der fehlenden Information über den Gehölzschnitt an der Villa Supe: „Es war klar vereinbart, dass der Rat oder Fachausschuss vorher informiert wird, wenn solche Kahlschläge vorgesehen sind.“

Auch der Beigeordnete Thorsten Steinwartz war, als er sich nach seiner Corona-Quarantäne das Gelände der Supe-Villa erstmals ansah, betroffen: „Es war Gehölzpflege vereinbart, so würde ich das aber nicht mehr beschreiben. Da ist mehr weggekommen“, gestand er ein. Erklären könne er sich das jedoch nicht.

Gabriele Supe-Kolzem ist entsetzt über das, was auf dem Gelände ihres Elternhauses geschehen ist: „Magnolien, Rhododendren, Azaleen – alles ist futsch, und ich muss das Elend mit ansehen.“ Sie ist häufig im Immobilienbüro ihrer Tochter Katharina Kolzem und schaut von dort aus auf die Villa. Die beiden Frauen haben den Verdacht, dass die Supe-Villa verkauft werden soll und deshalb der Kahlschlag erfolgt ist.

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Dabei würden sie das Haus mit Grundstück gern selbst erwerben, um, wie Gabriele Supe-Kolzem sagt, das Elternhaus zu erhalten. „Die Sego hat es mir damals vor der Nase weggeschnappt“, sagt Supe-Kolzem, und ihre Tochter bekräftigt das weiter bestehende Interesse an dem Areal: „Ich habe eine lange E-Mail geschrieben, die Villa würde sich wunderbar für einen Kindergarten eignen – aber man läuft gegen Windmühlen“, sagt Katharina Kolzem.

Im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte Beigeordneter Thorsten Steinwartz, dass es einen Interessenten für das Gelände der Supe-Villa gibt. „Mehr kann und darf ich dazu nicht sagen, das ist Sache der Sego. Es ist nichts entschieden, das ist dem Sego-Aufsichtsrat vorbehalten.“

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