„Erschrocken“ über den MangelRösrath fehlen 93 Plätze im offenen Ganztag

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Mehrere Tornister stehen auf dem Boden, drei Kinder schauen in ihre hinein.

In der Stadt Rösrath fehlen OGS-Plätze.

Stadtverwaltung erwartet massiven Mangel im nächsten Schuljahr uns schlägt „Brainstorming“ zu kurzfristigen Maßnahmen vor.

Ein massiver Mangel bei den Plätzen im offenen Ganztag (OGS) zeichnet sich an den Rösrather Grundschulen im nächsten Schuljahr ab. Wie die Stadtverwaltung im Schulausschuss berichtete, erwartet sie bei den neu angemeldeten Kindern an den vier Grundschulen im Stadtgebiet einen Bedarf von insgesamt 230 OGS-Plätzen.

Durch den Wechsel von Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen auf weiterführende Schulen werden jedoch nur 137 Plätze frei, damit ergibt sich eine Lücke von 93 Plätzen. Damit wird nach jetzigem Stand nur knapp 60 Prozent des Bedarfs an OGS-Plätzen für die neu eingeschulten Grundschulkinder gedeckt — 40 Prozent der Familien mit OGS-Platz-Bedarf gehen leer aus.

Bedarf an OGS-Plätzen in Rösrath steigt weiter

Diese Situation sorgte für erhebliche Unruhe bei den Ausschussmitgliedern. Bettina Nebel, Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Forsbach und Vertreterin der Schulen im Ausschuss, zeigte sich „erschrocken“ über den Mangel. Sie stellte fest, dass mit der zunehmenden Zahl von Kindern in der OGS weiter   der Bedarf steige, weil die Kinder außerhalb der OGS zunehmend keine Spielkameraden mehr finden würden.

„Es hört sich so an, als würde die Situation im neuen Schuljahr dramatisch“, sagte SPD-Fraktionschefin Petra Zinke. Sie regte ein „Brainstorming“ von Schulen, Politik und Verwaltung an, um Ideen für eine kurzfristige Abhilfe zusammenzutragen. Zinkes Vorschlag traf auf positive Reaktionen aus den anderen Fraktionen, der Ausschussvorsitzende Markus Heider (CDU) zeigte großes Interesse.

Rösraths Technische Beigeordnete braucht Zeit

Die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz als Vertreterin der Stadtverwaltung äußerte sich hingegen zurückhaltend. Sie wolle „keine leeren Versprechungen machen“, sagte Lorenz. Ebenso wie Ausschussmitglieder wies sie auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz und die damit verbundene Herausforderung an die Stadt hin. Vor diesem Hintergrund müsse die Stadtverwaltung „erst mal eine Grundlage erarbeiten“ für die weiteren Schritte. Eine mögliche Perspektive sah sie darin, zusätzliche Räume in Modulbauweise zu schaffen.

Sie habe „Interesse, es schnellstmöglich anzugehen“, so die Technische Beigeordnete. Mit Blick auf den Umstand, dass sie ihr Amt erst am 1. Oktober angetreten hat, bat sie aber um Verständnis: „Ich brauche ein bisschen Zeit“, sagte Lorenz. Das von Zinke vorgeschlagene Brainstorming sei aber „eine gute Idee“.

Indessen war der Elan der Ausschussmitglieder, kurzfristig Abhilfe zu schaffen, groß. Zusätzliche Räume für den offenen Ganztag müssten nicht unbedingt über Neubauten in Modulbauweise entstehen, sagte Zinke zu den Überlegungen der Technischen Beigeordneten — zu prüfen seien auch vorhandene Räume, die sich vorübergehend nutzen ließen.

Der Ausschussvorsitzende Heider wies aber auch darauf hin, dass nicht nur Räume, sondern auch Personal zu beschaffen sei. Schulvertreterin Nebel erklärte, die Schulen seien bei einem Brainstorming „gerne dabei“.

Nach Zahlen der Stadt Rösrath sind insgesamt 314 Kinder an den Grundschulen im Stadtgebiet neu angemeldet — an der Katholischen Grundschule 77, an der Gemeinschaftsgrundschule Rösrath 81, an der Grundschule Forsbach 73 und an der Grundschule Hoffnungsthal 83.

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