RösrathAdventsveranstaltung Chressdäch abgesagt

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Jecke Künstler im Advent bieten die „Kölschen Chressdäch“, hier mit Uli Teichmann.

Jecke Künstler im Advent bieten die „Kölschen Chressdäch“, hier mit Uli Teichmann.

Rösrath – Eigentlich sollte die Veranstaltung ein Signal sein: Sie sollte demonstrieren, dass Bühnenprogramme in großen Sälen auch in Corona-Zeiten möglich sind – mit ambitioniertem Hygienekonzept, versteht sich. Doch nun kommt der Rückschlag: Die Veranstaltung „Kölsche Chressdäch“ ist für 2020 abgesagt, die Große Rösrather Karnevalsgesellschaft hatte sie für den 5. Dezember geplant. Doch die Rahmenbedingungen machten die Umsetzung immer schwieriger, wenn nicht unmöglich, nur mit äußerstem Optimismus schienen sie noch realisierbar. Daher hat sich die Große Rösrather „schweren Herzens“ zur Absage entschieden, das diene der „Gesundheit aller“.

Den entscheidenden Schritt, der zu der Absage führte, hat die Stadt Rösrath gemacht. Sie kündigte den Vertrag für die Nutzung der Aula, in der die Veranstaltung stattfinden sollte. Das Schreiben der Stadt stammt vom 27. Oktober, das war noch vor dem Schulterschluss von Kanzlerin und Ministerpräsidenten, die am 28. Oktober das Aus für Gastronomie, Freizeitangebote und Veranstaltungen im November verkündeten. Die Stadt begründete ihre Kündigung mit der Entwicklung der Corona-Krise, aufgrund der „stark steigenden Infektionszahlen“ würden „Veranstaltungen in städtischen Räumen“ abgesagt.

Da mochte die Große Rösrather auch nicht darauf setzen, dass die Stadt bei erfolgreichem Teil-Lockdown im November womöglich ab Dezember wieder Veranstaltungen in der Aula zulassen könnte. Denn selbst bei grünem Licht durch Stadt und Gesundheitsamt sei dann die Vorbereitungszeit bis zum 5. Dezember zu kurz, erklärt Senatspräsident Axel Breunsbach: „Das ist nicht zu stemmen.“ Ohnehin wäre aus Sicht der Karnevalisten in der aktuellen Situation mit einer geringeren Resonanz des Publikums zu rechnen: Es habe schon vereinzelt Stornierungen von Kartenkäufen gegeben, berichtet Breunsbach, andere Interessierte hätten offenbar gezögert.

Auch die Party „alaaf@aula“ fällt aus

Konsequenz der Absage ist, dass die Große Rösrather alle gekauften Karten erstattet. Wer davon keinen Gebrauch macht, erhält Karten für den 4. Dezember 2021, an dem das abgesagte Programm nachgeholt werden soll. Das ist auch mit den beteiligten Künstlern vereinbart, dieser erhalten die Hälfte ihrer Gage schon in diesem Jahr und die zweite Hälfte 2021. Das soll ihnen helfen, die aktuelle Situation zu überbrücken. Da auch die übliche Saalspende des Publikums für 2020 ausfällt, wollen die Senatorinnen und Senatoren der Großen Rösrather hier mit privaten Spenden einspringen: Auf diese Weise soll die Kooperationsgemeinschaft „Aufsuchende Hilfen zur Erziehung in Rösrath“ auch in diesem Jahr einen Zuschuss erhalten.

Das Aus für die „Kölschen Chressdäch 2020“ bleibt nicht die einzige Absage der Großen Rösrather für die neue Karnevalssession: Sie verzichtet auch auf die Party „alaaf@aula“, die auf ein jüngeres Publikum zielt. „Die Veranstaltung lebt von Singen, Tanzen und den Auftritten der Bands in der Aula“, teilt sie mit. „Dies lässt sich mit der uns auferlegten Verantwortung unseren Gästen gegenüber nicht in Einklang bringen.“

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Hoffnung bestehe aber noch für das Programm „Hääre Klaaf“ am 30. Januar – „mit reduzierter Gästezahl und einem fortgeschriebenen Hygienekonzept“. Es sollten nur Redner auftreten, kündigt Breunsbach an, keine Tanz- oder Gesangsgruppen: „Das ist auch unter Corona-Bedingungen möglich.“ Ihrer Devise, „das zu machen, was geht“, wolle die Große Rösrather auch nach Ende der Session folgen. Sie denke daran, nach Ostern eine Veranstaltung „bands@aula“ zu organisieren – um nach der Absage der Karnevalsparty die betroffenen Bands zu unterstützen und auch dem Publikum etwas zu bieten, so Breunsbach: „Wir sind weiter sehr kreativ unterwegs.“

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