Nach Brand in RösrathBewohner warten auf die Sanierung ihres Hauses

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Durch das Feuer ist das Haus unbewohnbar geworden.

Durch das Feuer ist das Haus unbewohnbar geworden.

Rösrath – Eine monatelange Hängepartie für alle Betroffenen entwickelt sich nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus Anfang September. Seit dem dramatischen Abend, bei dem alle Bewohner aus dem Gebäude in der Straße An der Alten Beienburg flüchten mussten, steht das Haus leer – und es sieht nicht danach aus, als ob sich das bald ändern würde.

Die Mieter der fünf Wohnungen sind nach dem Brand provisorisch untergekommen – bei Verwandten, in einer städtischen Notunterkunft und in einem weiteren Fall auch in einer Ferienwohnung. Die Bewohner halten untereinander weiter Kontakt, nach Angaben von Mitmietern hat eine Familie inzwischen eine neue Wohnung gefunden. Die anderen dagegen sind weiter in einer misslichen Situation.

Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.

Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.

An eine Rückkehr in das verwüstete Haus ist ohne Sanierung nicht zu denken. In einer Wohnung im ersten Stock war der Brand, Fenster sind geborsten. Im Erdgeschoss hat das Löschwasser der Feuerwehr die Wohnräume in Mitleidenschaft gezogen, die beiden Wohnungen in der zweiten Etage sind schwarz vom Ruß. Im ganzen Haus ist starker Brandgeruch und Feuchtigkeit, das Mobiliar in den Wohnungen ist wohl kaum mehr zu gebrauchen.

„Es ist schrecklich.“

Doch die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden haben noch nicht einmal begonnen. „Ich habe die Mieter informiert, dass das lange in Anspruch nimmt“, sagt Hauseigentümerin Heidi Busch auf Anfrage. „Es ist schrecklich.“ Sie selbst sei auch Leidtragende: „Es ist für mich ein Riesenschaden.“ Bevor sie anfangen könne zu sanieren, müsse die Finanzierung über die Versicherung geregelt sein. Die Mieter in die unsanierten Wohnungen zu lassen, wäre nicht zu verantworten, erklärt sie, gesundheitliche Gefahren wären nicht auszuschließen.

Die Versicherung hat noch nicht gezahlt.

Die Versicherung hat noch nicht gezahlt.

Vonseiten der Bauaufsicht der Stadt Rösrath gibt es keine Hindernisse. Das Gebäude sei nicht baufällig, heißt es dort. „Wir haben keine Einschränkungen ausgesprochen“, sagt der zuständige Dezernent Christoph Herrmann. Warum aber sind die nötigen Sanierungsarbeiten dann nicht längst angelaufen? Das liege auch daran, dass Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln noch nicht abgeschlossen seien, erklärt Eigentümerin Busch.

Kurz nach dem Brand verdächtigte die Polizei einen Bewohner, das Feuer in der eigenen Wohnung gelegt zu haben, er wurde in die Psychiatrie eingewiesen (wir berichteten). Danach soll der Mann über Wochen nicht vernehmungsfähig gewesen sein, was die Ermittlungen verzögerte. Von der Kölner Staatsanwaltschaft ist nur wenig mehr zu erfahren: Staatsanwalt Ulrich Bremer bestätigt, dass die Ermittlungen andauern. Eine Prognose, wann sie abgeschlossen sind, kann er nicht abgeben. Der Beschuldigte habe einen Pflichtverteidiger erhalten, er werde auf seine Schuldfähigkeit geprüft. Allerdings ist die Wohnung des Verdächtigen nicht mehr von der Polizei versiegelt, die Spuren sind offenbar gesichert. Das steht einem Beginn der Sanierungsarbeiten damit nicht im Weg, entscheidend ist eher die Gebäudeversicherung der Eigentümerin.

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Für die Bewohner des Hauses, die noch keine neue Bleibe gefunden haben, ist indessen weiter unklar, wie es weitergeht – und vor allem wann. Einer der Betroffenen sagt: „Ich bin ein bisschen ratlos.“ Seine Möbel seien bei dem Feuerwehreinsatz in Mitleidenschaft gezogen worden und hätten in dem ungeheizten Haus inzwischen irreparable Schäden davongetragen. Über eine Hausratversicherung verfüge er nicht, bedauert er: „Ich stehe mit gar nichts da.“

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