„Sicherer Ort für Jung und Alt“Das wünschen sich Rösrather von ihrer Stadt für 2024

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Hochwasserschutz und Förderung für den Radverkehr wünscht sich Heiner Mersmann

Hochwasserschutz und Förderung für den Radverkehr wünscht sich Heiner Mersmann.

Sie sind für die Stadt engagiert, aber in keiner Partei aktiv. Wir haben bei Engagierten nachgefragt, was sie von 2024 erwarten.

Ein bewegtes Jahr liegt hinter den Menschen in Rösrath – auch was das lokale Geschehen angeht. Vor diesem Hintergrund fragten wir aktive Bürgerinnen und Bürger, was sie sich für 2024 für die Stadt wünschen.

Heiner Mersmann „Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Bürgerengagement“ wünscht sich Heiner Mersmann, der zu den bekannten Gesichtern aus dem Verein Lebenswertes Sülztal zählt. Entsprechend den Schwerpunkten des Vereins steht der vorbeugende Hochwasserschutz „weit oben“ auf seiner Agenda.

Auch die „wenigen noch intakten Sülzauen-Flächen“ seien ein „wichtiges Gut und Geschenk der Natur, das unbedingt gepflegt und erhalten werden muss“. Daher wendet er sich gegen weitere Bebauung der Sülzauen, mit Blick auf hohe Niederschlagsmengen dürfe bei den geplanten Brücken-Neubauten in Lehmbach und Hoffnungsthal-Mitte keinesfalls das Durchflussvolumen verringert werden.

Hoffnung, dass Plände doch noch umgesetzt werden

Beim Agger-Sülz-Radweg, der ursprünglich von seinem Verein initiiert worden sei, hofft Mersmann, dass er in diesem Jahrzehnt „doch noch umgesetzt“ wird. Auch sonst könnte der Radverkehr „mehr als bisher gefördert“ werden. „In diesem Sinne wünsche ich unserer Verwaltung und Politik ein erfolgreiches und glücklicheres Agieren in turbulenten Zeiten“, betont Mersmann. „Schon heute wünsche ich mir für die Bürgermeister-Neuwahl Ende 2025 eine gelungene Vorauswahl.“

Dorothee Gorn Auf ein „friedvolles Miteinander“, auch in Rösrath, setzt Dorothee Gorn, Vorsitzende im Trägerverein der Rösrather Tafel. „Ich wünsche mir ein rücksichtsvolles Jahr, wo Menschen darauf achten, wie es anderen geht“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. „Wir haben genug Konflikte, die muss man nicht auch noch im Kleinen haben.“ Gorn empfiehlt zudem, angesichts vielfach gegensätzlicher Sichtweisen, „andere Meinungen auch stehen zu lassen“.

Ruhe für die Stadtverwaltung

Hans Kautz „Es wäre schön, wenn in der Rösrather Stadtverwaltung mal Ruhe einkehrt“, sagt Hans Kautz, Vorsitzender im Verein Gemeinsam für Rösrath (GfR), zu seinen Hoffnungen für 2024. Die Beteiligten bei der Stadt Rösrath sollten sich „auf das Wesentliche konzentrieren“. Ganz oben bei seinen Wünschen für die Stadt rangiert, dass es bei den Bauprojekten an den Schulen „vorwärts gehen“ soll und dass der „Ausbau des Kita-Angebots“ vorankommt.

Beate Fischer „Wir als Juze wünschen uns weiterhin ehrenamtliches Engagment der Jugendlichen“, sagt Beate Fischer, Leiterin der Katholischen Jugendfreizeitstätte (Juze). Das Juze lebe von aktiven jungen Leuten, sie hofft, dass die Einsatzbereitschaft weiter so hoch ist wie bisher. Ein weiterer Wunsch ist, dass Rösrath ein „sicherer Ort für Jung und Alt“ sein soll.

Hintergrund ist, dass „einige unserer Jugendlichen sich zeitweise nicht alleine zum Rösrather Bahnhof getraut haben“, erläutert sie auf Nachfrage. Ansonsten erhofft Fischer sich für das Juze, dass „unsere anstehenden Aktionen und Ferienprogramme angenommen werden“. Ganz neu im Juze ist ein Jugendtreff freitags von 19 bis 22 Uhr, für alle ab 14 Jahren, berichtet sie – sie wünscht sich eine gute Resonanz darauf. Außerdem erhofft sie für das Juze eine „weiterhin gute Zusammenarbeit mit all unseren Kooperationapartnern“.

Nachhaltige Mobilität

Lena Müllhäuser Fortschritte bei dem Thema nachhaltige Mobilität erwartet sich Lena Müllhäuser, die bei der Gruppe Rösrath for Future (RfF) aktiv ist. Die Mobilität sei in diesem Jahr das „Kernthema“ für Rösrath for Future. „Da fände ich sichtbare Erfolge schön“, so Müllhäuser. Mögliche Fortschritte wären Tempo 30 in den Rösrather Ortsteil-Zentren, ein Netz von sicheren Fahrradwegen im Stadtgebiet oder auch eine bessere Versorgung mit Fahrradständern. Vor diesem Hintergrund wünscht Müllhäuser sich auch, „dass es in der Rösrather Politik mehr Mut gibt, Dinge umzusetzen“.

Sorge bereitet ihr, dass bald schon der Wahlkampf für die Kommunalwahl 2025 „losbrechen“ könnte und sich die unterschiedlichen Kräfte in der Kommunalpolitik „gegenseitig blockieren“ könnten. Stattdessen wünscht sie sich ein „Zusammenrücken“, auch angesichts der Erfolge von Rechtsextremen. „Ich wünsche mir, dass die Demokratie gestärkt wird“, sagt Müllhäuser. Dazu beitragen könne mehr Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen.

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