Bauprojekt Haus HackDebatte über Zahl der Wohnungen und Verkehrsbelastung in Rösrath

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Im Februar 2021 wurde die Gaststätte Haus Hack abgebrochen. Sechs Häuser mit 65 Wohnungen sollen nun entstehen. 

Rösrath – Welchen Weg geht Rösrath bei der Stadtentwicklung? Wie ist umzugehen mit Verdichtung im Innenraum, geforderten Parkplätzen und Verkehr? Diese Fragen stellen sich exemplarisch bei dem Gelände der früheren Gaststätte Haus Hack, das nun mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden soll. Eine Bürgerinitiative hat erhebliche Bedenken an den Plänen angemeldet, im Fokus stehen die Dichte der Bebauung und der zusätzliche Verkehr, der die angrenzende Wohngegend belasten wird.

Der Planungsausschuss hatte nun über den veränderten Bebauungsplan für das Gelände abzustimmen – und dabei die geäußerten Anregungen und Bedenken zu berücksichtigen. Am Ende stimmte eine deutliche Mehrheit der Ausschussmitglieder für  die Pläne: Es gab zwölf Ja-Stimmen (von Teilen der CDU, Grünen, SPD, FDP und Linken), bei drei Nein-Stimmen (zwei aus der CDU, eine von der AfD) sowie einer Enthaltung von Fors-Park.  Mitch Lambrecht (ZLR) stimmte wegen Bedenken gegen das Verfahren nicht mit ab. Die Mehrheit im Ausschuss lässt erwarten, dass  der Stadtrat am 28. November die Pläne endgültig absegnet. Durch die Stimmen der kritischen Minderheit im Ausschuss werde aber ein „Signal“ gesendet, sagte CDU-Fraktionschef Marc Schönberger – einer derjenigen, die Nein sagten  zur Planung in dieser Form.

65 neue Wohnungen in Rösrath geplant

Auf der zwischen Kölner Straße und Pestalozziweg gelegenen 6400 Quadratmeter großen Fläche vorgesehen sind sechs Mehrfamilienhäuser. Die vier Häuser an der Kölner Straße sollen viergeschossig sein (drei Vollgeschosse plus zurückgesetztes Staffelgeschoss), die zwei Häuser am Pestalozziweg sollen drei Geschosse haben (zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss). Insgesamt sollen 65 Wohnungen entstehen. Die Gebäude  erhalten eine  gemeinsame Tiefgarage mit 94 Pkw-Stellplätzen, hinzu kommen sieben oberirdische Parkplätze. Für Fahrräder sind 178 Stellplätze vorgesehen, Geplant ist  auch ein Spielplatz, der öffentlich zugänglich sein soll.

Die größten Bedenken gab es dagegen, dass die Zufahrt zu der Tiefgarage über den Pestalozziweg führen wird, was die angrenzenden Wohnstraßen belastet. Politik, Verwaltung und Bürgerinitiative wollten eine Zufahrt über die Kölner Straße, was aber am Landesbetrieb Straßen NRW scheiterte, der sich querstellte. Zudem bemängelten die Kritiker, dass nur sieben Besucherparkplätze für 65 Wohnungen vorgesehen sind: Das sei viel zu wenig. Ein kritisches Echo fand zudem das Maß der Bebauung, Schönberger nannte das Projekt „schlicht gigantoman“ und betonte: „40 Wohnungen oder 50 oder 55 hätten es auch getan.“ Ähnlich sahen es Jürgen Steinbach (CDU) und Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach, der betonte: „Günstiger Wohnraum wird da nicht geschaffen.“

Debatte über Besucherparkplätze

Dagegen stellte Stephan Mohr (Grüne) fest: „Der Wohnraum wird dringend gebraucht. Auch Lukas Nebel (SPD) unterstützte die anvisierte „Nachverdichtung“. FDP-Fraktionschef sah eine „Verbesserung“ durch das Projekt – „sowohl optisch als auch städtebaulich“. Der Kritik an zu wenigen Besucherparkplätzen entgegneten die Befürworter, dass das Gelände zentral liege und damit nah an Bushaltestelle und Bahnhof. Offen ist, ob die Stellplatzversorgung noch besser zu regeln ist – etwa in einem geplanten städtebaulichen Vertrag mit dem Investor Osmab.

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ZLR-Ratsherr Lambrecht drang darauf, im Lichte dieses Vertrags endgültig zu entscheiden. Die Verwaltung will  ihn nach Möglichkeit  bis zur nächsten  Stadtratssitzung vorlegen.

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