BeschlossenInvestor errichtet 40 Häuser und eine Kita auf der Altvolberger Wiese in Rösrath

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Auf der Altvolberger Wiese in Rösrath-Forsbach werden 40 Häuser und eine Kita gebaut. Das ist nun beschlossen.

Auf der Altvolberger Wiese in Rösrath-Forsbach werden 40 Häuser und eine Kita gebaut. Das ist nun beschlossen.

Der Bau von 40 Häusern auf der Altvolberger Wiese in Rösrath-Forsbach ist beschlossen. Nach einem Vertrag errichtet der Investor auch eine Kita.

Die Stadt Rösrath schafft Baurecht für 28 Einfamilienhäuser und zwölf Doppelhaushälften auf der Altvolberger Wiese. Das ergibt sich aus dem abschließenden Beschluss zu einem Bebauungsplan, den der Planungsausschuss mit zwölf Ja-Stimmen gefasst hat – bei drei Nein und einer Enthaltung. Beschlossen ist damit auch ein städtebaulicher Vertrag mit dem Investor KL Grund GmbH, der sich unter anderem verpflichtet, auf dem Gelände eine viergruppige Kindertagesstätte auf eigene Kosten und in Abstimmung mit der Stadt zu bauen.

Die nun abgesegnete Bebauung hat eine lange Vorgeschichte: Schon vor fünf Jahren, Anfang 2019, wurde ein Bebauungsplan-Verfahren begonnen. Nach einer Überarbeitung der Pläne – wichtigste Veränderung war der Kita-Bau und damit verbunden eine von 48 auf 40 verringerte Zahl von Häusern – wurde der Verfahrensschritt der Offenlage im Sommer 2023 wiederholt. Damit konnten Behörden und Privatleute erneut Stellungnahmen abgeben zu dem Projekt, mit diese n musste sich der Ausschuss nun beschäftigen, bevor er am Ende grünes Licht gab.

Hoher Wohnraum-Bedarf

Mit der Bebauung reagiert die Stadt Rösrath auf die hohe Nachfrage nach Wohnraum und im Fall dieses Baugebiets insbesondere auf das große Interesse an Einfamilienhäusern – CDU-Fraktionschef Marc Schönberger wies auf die laut Verwaltung circa 950 Anfragen von Eigenheimbau-Interessierten hin. Das Baugebiet liegt   auf der Freifläche hinter der Gaststätte Altvolberger Hof und den südlich angrenzenden Häusern an der Bensberger Straße, im äußersten Süden Forsbachs.   Die Zufahrt soll über einen Abzweig von der Bensberger Straße erfolgen, der gegenüber dem Abzweig zum Meisenweg liegt.

Im Westen reicht das Baugebiet fast bis zum Waldrand. Auf dem Gelände geplant ist der Bau einer kleinen Mobilstation mit öffentlichen Lademöglichkeiten für E-Autos, Leihfahrrädern und Carsharing. Vorgesehen sind auch Dachbegrünung und die Nutzung von Solarenergie. In dem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor vereinbart ist zudem die Nutzung von kalter Nahwärme – unter der Voraussetzung einer positiven Machbarkeitsstudie.

Städtebaulicher Vertrag in letzter Minute

Der städtebauliche Vertrag wurde von der Stadtverwaltung quasi in letzter Minute ausgehandelt, er wurde dem Ausschuss als Tischvorlage präsentiert. Wichtigster Erfolg dabei ist, dass der Bau der gewünschten Kita durch den Investor sichergestellt ist. Die weitergehende, von Fors-Park erhobene Forderung, der Investor solle die Kita der Stadt kostenfrei überlassen, wird nicht umgesetzt: Der Investor kann die Kita vermieten oder verkaufen. Die meisten Ausschussmitglieder waren damit aber offenbar einverstanden. „Man muss dem Investor auch nicht zu hohe Hürden auferlegen“, sagte Ausschuss-Vorsitzender Jürgen Bachmann (SPD).

Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach fand hingegen: „Da springt zu wenig für die Stadt raus.“ Offen bleibt vorerst, ob die Kita Höhenweg, wie von Fors-Park gefordert, in den Neubau auf der Altvolberger Wiese umziehen soll oder an ihrem Standort bleibt – in diesem Fall wären aber zusätzliche Flächen für den benachbarten offenen Ganztag (OGS) zu finden. Ziel sei, auf der Altvolberger Wiese eine zusätzliche Kita zu schaffen, betonte Steinbach.

Weiter Kritik von Nachbarn

Beim Bebauungsplan blieben am Ende geteilte Meinungen. Das galt insbesondere für die Grünen: Zwei ihrer vier Vertreter im Ausschuss stimmten mit Ja, einer mit Nein, einer enthielt sich. Zuvor hatten die Grünen auf weitergehende ökologische Vorgaben gedrungen, die teilweise erfüllt wurden, etwa durch die Regelung zur kalten Nahwärme. Sie forderten zudem „kompaktere Gebäude“ statt Einfamilienhäusern. Auch die Fraktion ZLR wünschte weitere soziale und ökologische Vorgaben – etwa die Schaffung preisgebundener oder seniorengerechter Wohnungen.

Fors-Park lehnte das Projekt grundsätzlich ab und verwies auf zusätzlichen Verkehr, fehlende Infrastruktur und den Eingriff in die Natur. Auch die Nachbarschaft des Neubaugebiets blieb kritisch. Gabriela von Platen, die vor Jahren eine Anwohnerinitiative ins Leben rief, sagte gegenüber dieser Zeitung, das Projekt sei „überdimensioniert“. Anliegerinteressen würden bei der Abwägung der eingereichten Stellungnahmen „nicht richtig ernst genommen“.

Ungeklärt ist noch, ob das Baugebiet künftig erweitert wird. Das ist bei dem weiteren Bebauungsplan „Altvolberger Obstwiese“ für eine nördlich angrenzende Fläche zu diskutieren. Dort könnten drei weitere Häuser entstehen. Auch eine Stichstraße von der Altvolberger Wiese in Richtung der Häuser an der Bensberger Straße führt zu einer nicht bebauten Fläche.

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