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Bildung in RösrathPolitik will Neubauten für drei Grundschulen

Lesezeit 3 Minuten
Die Stadt Rösrath will Neubauten für die Schulen am Schulzentrum Sandweg: für Katholische Grundschule und Gemeinschaftsgrundschule Rösrath.

Die Stadt Rösrath will Neubauten für die Schulen am Schulzentrum Sandweg: für Katholische Grundschule und Gemeinschaftsgrundschule Rösrath.

Die Rösrather Kommunalpolitik will Neubauten für drei Grundschulen. Es gibt aber noch offene Fragen, insbesondere die Finanzierung ist ungeklärt.

Eine „Strategie“ für die Entwicklung der Rösrather Grundschulen hat der Schulbauausschuss beschlossen – einstimmig, bei drei Enthaltungen der Grünen. Anvisiert sind damit ein Neubau der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rösrath und der Katholischen Grundschule (KGS) Rösrath sowie ein neues Multifunktionsgebäude für GGS und KGS mit Turnhalle, Mensa und Aula. Ebenfalls zum Konzept gehört ein Neubau der GGS Hoffnungsthal, der eine Vierzügigkeit ermöglicht – die Frage des Standorts für einen Neubau ist dabei noch offen.

Außerdem ist für Forsbach der Ausbau der bestehenden GGS als dreizügige Schule geplant. Alle Projekte zusammen sollen 114,5 Millionen Euro kosten. Das ist deutlich mehr als die Stadt Rösrath in einem Haushaltsjahr insgesamt ausgibt – so sind für 2025 Ausgaben von rund 89 Millionen Euro geplant. In welchem Zeitraum und mit welchen Mitteln die einzelnen Projekte umgesetzt werden sollen, ist daher noch offen.

Ungeklärte Finanzierung

In der Ausschuss-Diskussion wiesen vor allem die Grünen für die ungeklärte Finanzierung und die knappen Mittel der Stadt hin. Sie wollten daher einen Verzicht auf einen vierzügigen Neubau in Hoffnungsthal zumindes prüfen lassen: Hoffnungsthaler Kinder könnten demnach mit dem Schulbus in ein attraktives und noch etwas größer ausgebautes Schulzentrum Sandweg in Rösrath (mit GGS und KGS Rösrath) fahren. Stephan Mohr, stellvertretender Fraktionschef der Grünen, äußerte mit Blick auf drei Schul-Neubauten die Befürchtung, „dass wir uns hoffnungslos übernehmen“. Die „Dramatik“ der städtischen Finanzlage werde „immer schlimmer“. Bei den anderen Fraktionen fand die Idee der Grünen aber keine Gegenliebe. Damit würden Hoffnungsthaler Kinder benachteiligt, sagte Yannick Steinbach, Fraktionschef von Fors-Park.

Viele Fragezeichen gibt es in Hoffnungsthal aber weiterhin, der Standort eines Neubaus steht nicht fest, im Ort gibt es darüber weiter heftige Diskussionen. Zur Idee eines Neubaus kam es, weil die auf Dauer erforderliche Vierzügigkeit der Schule am jetzigen Standort nicht oder sehr schwer zu erreichen ist: Nötig wäre ein Anbau, die Schulhoffläche und Marktfläche würde damit kleiner. Zudem würde die vorhandene Turnhalle Bergsegen für eine vierzügige Schule nicht ausreichen. Vor diesem Hintergrund entschied sich der Ausschuss für den Neubau der GGS Hoffnungsthal – an einem noch festzulegenden Standort.

Hoher Sanierungsbedarf in bestehenden Schulen

Ausgangspunkt der ehrgeizigen Neubau-Pläne ist eine Analyse des Ist-Zustands, verbunden mit dem Ziel, in Hoffnungsthal eine vierzügige Schule und in Forsbach eine dreizügige Schule zu schaffen, was dort jeweils eine Erweiterung erfordert. Berücksichtigt ist zudem der Bedarf für Mehrzweckräume und Räume für Gruppenarbeit und individuelles Lernen.

Beim Ist-Zustand in Rösrath stellt die Stadtverwaltung bei der GGS viele Mängel fest – von fehlender Wärmedämmung über Wassereintritt im Keller bis zur fehlenden Barrierefreiheit. Auch bei der KGS Rösrath stellt sie großen Sanierungsbedarf fest. Vor diesem Hintergrund ist das Konzept eines Neubaus beider Schulen entstanden, verbunden mit dem Bau einer „neuen Mitte“ mit Turnhalle, Aula und Mensa. Bei der GGS Forsbach hält die Analyse eine Sanierung für sinnvoll, für den erforderlichen dreizügigen Ausbau ist aber eine Nutzung des benachbarten Kita-Standorts erforderlich. Für die Kita ist demnach ein neuer Standort zu finden, der noch fehlt.

Unzufrieden mit dem Beratungsergebnis zeigte sich anschließend Grünen-Politiker Mohr. „Leider hat der Schulbauausschuss alle anderen Sichtweisen ausgeblendet und sich auch nicht in der Lage gesehen, die alternativen auch nur zu betrachten“, stellte er gegenüber dieser Zeitung fest. Weder die Idee eines noch größer ausgebauten Schulzentrums Sandweg, das auch für Hoffnungsthaler Kinder attraktiv sein könnte, noch die Idee eines fünften Grundschulstandorts im Stadtgebiet seien „ernsthaft“ in Erwägung gezogen worden. Zu diskutieren seien die Folgen für das Stadtbild in Hoffnungsthal und die Auswirkungen auf Haushalt und Steuerbelastung.