Kompromiss gefundenSo soll es mit dem Baumschutz in Rösrath weitergehen

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Ein mehr als 80 Jahre alter Kirschbaum wurde in Bechen-Unterfeld gefällt. (Archivbild)

Rösrath – Es ging ein bisschen hin und her in der Sitzung des Ausschusses für Bau, Landschaft und Vergabe, der von der Fraktion Fors-Park beantragte verstärkte Baumschutz, unter anderem durch verpflichtende Ersatzpflanzungen, stieß nicht auf ungeteilte Gegenliebe.

In Rösrath hatte es vor mehr als 20 Jahren bereits eine Baumschutzsatzung gegeben, derzeit gibt es ein Baumkataster, das besondere, ortsbildprägende Bäume unter Schutz stellt. Letztlich aber wurde im Ausschuss ein Kompromiss für den Baumschutz gefunden und als Arbeitsauftrag an die Verwaltung gegeben.

Problematische Verpflichtung

Insbesondere von Seiten der CDU kamen Einwände gegen eine Verpflichtung zur Neupflanzung von Bäumen, nachdem an anderer Stelle Bäume gefällt wurden. Das sei problematisch, man könne nicht einfach Privatleute verpflichten, an anderer Stelle neue Bäume zu pflanzen oder dies zu finanzieren.

Rösraths Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt, Christoph Herrmann, sagte, der von CDU und Grünen eingebrachte Änderungsantrag spiele der Verwaltung in die Karten. Die Kooperation hatte anstelle einer Baumschutzsatzung beantragt, dass die Verwaltung Flächen, Plätze und Straßen identifizieren solle, die Potenzial für das Setzen weiterer Bäume hätten.

Stadtverwaltung pflanzt schon

Dann sollten die Pflanzflächen vorbereitet werden, um in den kommenden Jahren mit hitze- und schädlingsresistenten, schattenspendenden Bäumen bepflanzt zu werden.

Herrmann betonte, die Stadtverwaltung sei bereits ökologisch unterwegs, im Zuge der Straßenunterhaltung seien seit 2015 bereits 209 Bäume neu gepflanzt worden. Eine Baumschutzsatzung, so Herrmann, erfordere mindestens eine halbe Stelle in der Verwaltung, da der „Nachbarschaftsknatsch“ und die Auseinandersetzungen massiv zugenommen hätten. Herrmann: „Ich stelle in Frage, ob man über eine Baumschutzsatzung in großem Stil Bäume retten kann.“

Nacht der Kettensägen

Dirk Mau (fraktionslos) sagte, er erinnere sich noch an die Zeit, als die erste Baumschutzsatzung in Rösrath aufgestellt worden sei: „Im Vorfeld der Gültigkeit der Satzung gab’s die Nacht der langen Kettensägen, da hat jeder noch schnell unerwünschte Bäume abgeholzt.“

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Einstimmig beschloss der Ausschuss schließlich, die Verwaltung möge das Potenzial für weitere Baumpflanzungen prüfen und feststellen, welche Schutzmaßnahmen für die Bäume in der Stadt sich finanzieren und umsetzen ließen, ob Baumschutzsatzung, Kataster oder Ausgleichsmaßnahmen der richtige Weg wären.

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