Neue WegeSo will die Stadt Rösrath Jugendliche politisch beteiligen

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Um ein Zeichen für den Frieden zu setzen, kamen zahlreiche Mädchen und Jungen aus dem Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum Rösrath zusammen. Nun ist große Beteiligung bei einer Jugendversammlung gefragt.

Rösrath – Neue Wege in der Jugendvertretung zeichnen sich in Rösrath ab. Nachdem das letzte Jugendparlament (Jupa) zuletzt relativ schlecht funktionierte, auch vor dem Hintergrund der Corona-Situation, wollte die Kommunalpolitik zusammen mit Jugendlichen über Reformen ins Gespräch kommen.

Eine vom Jugendhilfeausschuss initiierte Planungsgruppe hat nun Vorschläge entwickelt, über diese sollen alle interessierten Jugendlichen nun sprechen – bei einer „Jugendversammlung“, einer Art Vollversammlung der Rösrather Jugendlichen ab zwölf Jahren. Als Termin für die Jugendversammlung ist bereits der 10. November anvisiert. Die Jugendlichen sollen unter dem Motto „Du willst Demokratie – sei dabei!“ eingeladen werden.

Rösrath: Verschiedene Perspektiven kamen zusammen

In der Planungsgruppe kamen die Perspektiven von Kommunalpolitik, Jugendlichen und Profis der Jugendarbeit zusammen – durch die Jugendhilfeausschuss-Vorsitzende Vera Rilke-Haerst (CDU), Robin Gallasch vom letzten gewählten Jupa und Beate Fischer, die Leiterin des Jugendzentrums Juze.

Ergebnis ihrer Gespräche sind zwei alternative Modelle der Jugendvertretung, die der Jugendversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden sollen. Das eine Modell ist die Fortsetzung der Arbeit im bisherigen Jupa – es zielt auf repräsentative Demokratie, jedenfalls überwiegend. Das andere Modell ist die Selbst-Vertretung der Jugendlichen in einer regelmäßigen Jugendversammlung, das würde direkte Demokratie bedeuten: Die Jugendversammlung würde über wichtige Fragen entscheiden und bei Bedarf Arbeitsgruppen von Interessierten einsetzen, die einzelne Themen weiter bearbeiten könnten. 

Mitarbeit ohne langfristige Verpflichtung

Das verspricht aus Sicht der Planungsgruppe, dass immer aktive Jugendliche an aktuellen Themen arbeiten, ohne sich längerfristig zu binden wie in einem Jugendparlament. Wenn einzelne Jugendliche das Interesse verlieren oder andere Schwerpunkte haben, könnten bei der nächsten Jugendversammlung andere hinzustoßen.

„Ich finde die Idee sehr gut, weil man die Jugend anders anspricht“, sagt Kommunalpolitikerin Rilke-Haerst zur Mitsprache der Jugendlichen über eine Jugendversammlung. Entscheidend sei aber die Meinung der Jugendlichen auf der für 10. November geplanten Versammlung. Gebe es ein klares Votum der Anwesenden für eines der beiden Modelle –  Repräsentation über ein Jupa oder  direkte Demokratie über eine Jugendversammlung, werde die Kommunalpolitik sich daran gebunden fühlen und es beschließen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Angestrebt ist in jedem Fall ein Neubeginn mit frischem Elan. Dass es einen Neustart bei der Jugendvertretung geben soll,  steht bereits seit rund einem Jahr fest, als sich zeigte, dass das noch amtierende Jupa kaum mehr funktionierte. Es erwies sich, dass die Zahl der Gewählten, die sich an der Vertretungsarbeit beteiligten, schrumpfte. Vor diesem Hintergrund verzichtete die Kommunalpolitik auf die im letzten Dezember anstehende Jupa-Neuwahl und setzte die Planungsgruppe ein. Außerdem sollte das zuvor gewählte  Jupa vorerst weiter amtieren, doch nur Robin Gallasch blieb bis heute aktiv.

KStA abonnieren