Unter ZeitdruckRösrather Schulzentrum braucht mehr Räume als geplant

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Bei der Grundsteinlegung für das neue Zentralgebäude für Mensa und Selbstlernzentrum war noch nicht klar, dass die vorhandenen Räume des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums auf Dauer nicht ausreichen werden.

Bei der Grundsteinlegung für das neue Zentralgebäude für Mensa und Selbstlernzentrum war noch nicht klar, dass die vorhandenen Räume des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums auf Dauer nicht ausreichen werden.

Rösrath – Das Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum braucht mehr Räume als bisher geplant. Dies berichten die Vorsitzenden von Schulbauausschuss und Schulausschuss, Andrea Büscher (FDP) und Markus Heider (CDU), im Gespräch mit dieser Zeitung. 2016 hat das Wiener Architektenbüro Schenker Salvi Weber detaillierte Pläne für die Neugestaltung des Schulzentrums ausgearbeitet – doch die Rösrather Schullandschaft und die Situation der Schulen habe sich seither deutlich verändert, erklären Büscher und Heider.

Vor diesem Hintergrund seien die betroffenen Schulleitungen, die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik inzwischen einig, dass Bedarf für zusätzliche Räume bestehe. In den vergangenen Wochen habe ein intensiver Austausch zwischen den Beteiligten stattgefunden, daraufhin habe die Stadt spezialisierte Planungs-Fachleute beauftragt, bis zu den Sommerferien ein Konzept für die Raumplanung zu erstellen. „Das Ganze drängt ja“, sagt Heider zu der Zeitvorgabe.

Bei dem zweiten Bauabschnitt der Arbeiten am Schulzentrum, der bis zum Jahresende 2022 abgeschlossen sein soll, steht der Raumbedarf noch nicht im Mittelpunkt. Bisher ging und geht es um Barrierefreiheit, Brandschutz, Dachsanierung sowie energieeffiziente Gestaltung mit neuen Fenstern und zeitgemäßer Heizungstechnik. Außerdem entsteht ein neues zentrales Gebäude mit Mensa, Aufenthaltsräumen und Selbstlernzentrum. Die Aufteilung der Räume sollte von vornherein erst in einem dritten Bauabschnitt aufs Tapet kommen – nur ist nun klar, dass die bisherige Planung dafür nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist.

Auch Entscheidung für Ganztag braucht Räume

Anders als 2016 ist nun eine Gesamtschule eingerichtet – mit entsprechendem Konzept und einer Oberstufe, außerdem haben sich Gymnasium und Gesamtschule für den Ganztag entschieden, was ebenfalls zusätzliche Räume erfordert. Büscher und Heider erinnern auch an den Aufwärtstrend bei den Schülerzahlen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei: die rege Bautätigkeit und das Wachstum der Stadt, der Generationswechsel in den Ortsteilen und der damit verbundene Zuzug von Familien mit Kindern, aber auch der Erfolg von Gymnasium und Gesamtschule bei den Eltern.

Zusätzliche Klasse in Rösrath

Bezirksregierung stimmt zu

Die Bezirksregierung Köln hat der einmaligen Bildung einer zusätzlichen Klasse an der Gesamtschule Rösrath zugestimmt. Damit startet im neuen Schuljahr ein Jahrgang mit fünf Klassen und 135 Kindern. Alle angemeldeten Rösrather Kinder können die Schule besuchen. Eigentlich ist die Gesamtschule eine vierzügige Schule, daher war das Ja der Bezirksregierung erforderlich. Nachdem die Stadt Rösrath die Bildung einer fünften Eingangsklasse beantragt hatte, folgte die Zustimmung aus Köln binnen eines Tages. Zur Begründung verwies die Bezirksregierung darauf, dass die Stadt Rösrath als Schulträger zugesagt habe, die erforderlichen zusätzlichen Räume an der Gesamtschule zur Verfügung zu stellen. Zugleich kündigte die Bezirksregierung an, den durch die Zusatzklasse erhöhten Personalbedarf zu berücksichtigen und „die erforderlichen Stellen zum Schuljahresbeginn“ zu besetzen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. (tr)

Letzterer führt dazu, dass weniger Familien ihr Kind an einer Schule außerhalb Rösraths anmelden als zuvor. Laut Büscher und Heider besuchen inzwischen 80 bis 85 Prozent der Rösrather Kinder und Jugendlichen eine weiterführende Schule im Stadtgebiet. Die beiden Ausschuss-Vorsitzenden rechnen auf Dauer mit 300 bis 330 Kindern pro Schülerjahrgang in Rösrath: Gehen 80 bis 85 Prozent von ihnen auf Gymnasium und Gesamtschule, sind dort insgesamt 260 bis 280 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang zu erwarten. Und das bedeutet, dass eine Vierzügigkeit an den beiden Schulen bald nicht mehr ausreichen wird. Heider und Büscher gehen daher davon aus, dass Gymnasium und Gesamtschule fünfzügig gestaltet werden müssen, um den Bedarf abzudecken. „Es brennt“, sagt Büscher zum wachsenden Bedarf – in Kitas und Grundschulen sei das Bild genauso. Das sei in der Kommunalpolitik auch nicht umstritten, sagt Heider: „Die Meinung ist fraktionsübergreifend identisch.“

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Der erwartete höhere Raumbedarf führt am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum dazu, dass neue Räume gebaut werden müssen. Denkbar sei das Aufstocken vorhandener Gebäude oder der Bau neuer Trakte, so Heider und Büscher. Wahrscheinlich seien auch Veränderungen bei den vorhandenen Räumen: Wände könnten entfernt werden, um benötigte größere Räume zu schaffen. Die Kommunalpolitik solle die Planungen aktiv begleiten, die beiden Vorsitzenden der zuständigen Fachausschüsse wollen sich auch weiter in die Diskussion einbringen.

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