Die Absage erfolgte aufgrund zu wenig verkaufter Tickets. Das gab es vorher noch nie.
EventsWarum die „Kölsche Sommernacht“ auf Schloss Eulenbroich abgesagt wurde
Die Entscheidung, die im Rahmen des Schlossfests geplante „Kölsche Sommernacht“ auf dem Hof von Schloss Eulenbroich abzusagen, ist etwas Neues: Das Schlossfest findet 2023 zum siebten Mal statt, eine solche Absage aufgrund unzureichenden Kartenverkaufs gab es zuvor noch nie. „Das ist uns sehr, sehr schwer gefallen“, sagt Schloss-Managerin Lisa-Ann Wittkopf zu der Entscheidung. „Da haben wir lange drüber nachgedacht.“ Die Veranstaltung wäre „aus wirtschaftlichen Gründen“ für die Schloss gGmbH „nicht tragbar“ gewesen.
Bei der „Kölschen Sommernacht“ sollten die Bands Lupo, Kuhl un de Gäng sowie Müller& Band auftreten. Während der erste Abend des Schlossfests mit Kabarett-Star Jürgen Becker schon im Vorfeld nahezu ausverkauft war und das Kindertheater am Sonntag als geschlossene Veranstaltung für Rösrather Kitas von Sponsoren finanziert wurde, lief der Kartenverkauf für die „Kölsche Sommernacht“ schleppend.
Unter 200 verkaufte Tickets
Bis zu der am Mittwoch, drei Tage vor der Veranstaltung, erfolgten Absage waren nur 110 Tickets verkauft, berichtet Wittkopf auf Nachfrage. Vor diesem Hintergrund sei ein Verkauf von wesentlich mehr als 200 Karten nicht zu erwarten gewesen. Von den bis zu 800 Stehplätzen auf dem Schlosshof war das sehr weit entfernt. „Das Schlossfest ist sehr gut gelaufen bis zur Corona-Pandemie“, stellt Wittkopf fest. Seither habe es Schwierigkeiten gegeben.
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So habe die Idee einer Schlagernacht im letzten Jahr nicht so gut funktioniert wie erhofft, auch da war das Publikumsinteresse relativ begrenzt. Daher sei das Schloss-Management wieder zu kölscher Musik zurückgekehrt – was aber zumindest mit dem für 2023 gewählten Programm erneut nur wenig Anklang beim Publikum fand.
„Die kleinen Veranstaltungen laufen sehr gut“
Wittkopf berichtet von den allgemeinen Schwierigkeiten der Veranstaltungsbranche. Danach haben sehr bekannte Künstlerinnen und Künstler „kein Problem“. In der mittleren Klasse, was Bekanntheit und Preise angeht, sei die Situation aber schwieriger. Anders wiederum sei es bei kleinen Veranstaltungen, auch im Schloss. „Die kleinen Veranstaltungen laufen sehr gut“, stellt Wittkopf fest.
Über die Konsequenzen für das Konzept des Schlossfests sei nun nachzudenken. Denkbar sei, nur sehr bekannte Künstler einzuladen. Das sei jetzt abzuwägen. Vielleicht habe sich das Publikum bei Kultur-Veranstaltungen verändert. Für die künftige Planung sei klar, dass das Schlossfest mit seinen großen Kultur-Veranstaltungen „ein Zuschussgeschäft“ bleibe – wie bisher auch.
Der bei einem Verkauf von 110 oder auch 200 Tickets erforderliche Zuschuss für die „Kölsche Sommernacht“ hätte aber die Grenzen des wirtschaftlich Tragbaren überschritten. Auch für das Publikum hätte sich bei nur 200 Menschen im Schlosshof das erwartete Open-Air-Konzert-Gefühl wohl nicht eingestellt.