Bürgermeisterwahl 2020Rösrather FDP will „mehr Weiblichkeit ins Rathaus bringen“

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Andrea Büscher

Andrea Büscher

Rösrath – Mit einer eigenen politischen Handschrift will die FDP Rösrath die Demokratie im Wahljahr 2019 stärken. Das sei auch ein Beitrag gegen den Trend zum Populismus, sagte der Vorsitzende Sebastian Gopp beim Neujahrsempfang der Rösrather Liberalen im Geno-Hotel.

Zur politischen Vielfalt trägt demnach auch bei, dass die FDP mit einer eigenen Kandidatin zur Bürgermeisterwahl 2020 antritt: Andrea Büscher, Mitglied in Stadtratsfraktion und Parteivorstand, sieht für sich auch durchaus Chancen. Der Rösrather Vorstand der FDP hat Büscher als Kandidatin vorgeschlagen, an der offiziellen Nominierung durch einen Ortsparteitag ist nicht zu zweifeln.

Dass die FDP ein eigenes personelles Angebot für die Bürgermeisterwahl macht, soll die Kommunalpolitik beleben, wie Büscher erklärt. Sie will auch zu einer höheren Beteiligung bei der Kommunalwahl beitragen: „Wählen gehen hat damit zu tun, die Wahl zu haben.“ Dass die Wähler nun auch für eine Frau stimmen können, spielt aus Büschers Sicht durchaus eine Rolle: „Klar ist es ein Thema, mehr Weiblichkeit ins Rathaus zu bringen.“ Sie habe zudem Lust auf das kommunale Geschehen und den Kommunal-Wahlkampf, sagt Büscher: „Man ist direkt beim Wähler.“

Persönlichkeit, Stil und Inhalte

Ebenso wichtig wie die Persönlichkeit der Kandidatin und ihr Stil sind aus Büschers Sicht die politischen Inhalte. Trotz recht weitreichender Harmonie im Stadtrat sieht sie durchaus die Möglichkeit für die FDP, eigene Akzente zu setzen. Rösrath solle „moderat wachsen“, stellt sie klar und grenzt sich damit ab vom Widerstand gegen neue Baugebiete. Zugleich müsse die Stadt aber die nötige Infrastruktur schaffen, zum Beispiel beim Kita-Neubau.

„Ich trete nicht gegen jemanden an, sondern für etwas“, sagt Büscher. Sie räumt ein, dass es ihre Chancen bei der Bürgermeisterwahl nicht gerade fördert, wenn die CDU-FDP-Koalition im Landtag ihren Plan umsetzt, die Stichwahl abzuschaffen. „Dann muss es eben im ersten Wahlgang klappen“, erklärt sie mit einer gewissen Portion Trotz.

Unterstützung zweitrangig

Über eine mögliche Unterstützung ihrer Kandidatur durch andere Parteien will sie sich vorerst nicht den Kopf zerbrechen: „Jetzt ist erst mal klar, was wir als FDP wollen.“ Ansonsten ist bei der Bürgermeisterwahl 2020 nur geklärt, dass Amtsinhaber Marcus Mombauer (CDU) erneut antreten will. Aus der SPD dringen Signale, dass Fraktionschef Dirk Mau, der 2014 gegen Mombauer unterlag, nicht wieder kandidieren will.

Eine mögliche Kandidatin der SPD ist die Rösrather Parteivorsitzende Tülay Durdu, die bei der Landratswahl in der Konkurrenz mit Stephan Santelmann (CDU) einen Achtungserfolg verbuchte. Wie die Grünen mit ihrem bundesweiten Umfragehoch umgehen, ist offen.

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