Ein Ökumenischer Hospizdienst bietet Unterstützung für Sterbende und Angehörige sowie Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Welthospiztag Wo Menschen in Rösrath Hilfe in der letzten Lebensphase finden

Am 11. Oktober ist Welthospiztag.
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Zum Welthospiztag am Samstag, 11. Oktober, macht der Ökumenische Hospizdienst Rösrath auf sein Angebot aufmerksam. Er wendet sich an Interessierte, die ehrenamtlich mitmachen möchten, aber auch an Menschen, die Unterstützung in der letzten Lebensphase gebrauchen könnten, sowie ihre Angehörigen.
Wer sich für den Hospizdienst engagieren möchte oder darüber nachdenkt, kann einen „Letzte-Hilfe-Kurs“ am 11. Oktober, 10 bis 14 Uhr, besuchen. Er vermittelt Basiswissen zur Sterbebegleitung. Der Kurs ist kostenfrei, Anmeldung erforderlich. Ein anderes kostenfreies Angebot ist ein „Death Café“ am Dienstag, 28. Oktober, 18.30 bis 20 Uhr, im Café Rosenow, das zum Gespräch über Tod, Trauer und Leben einlädt (Anmeldung erbeten). Außerdem können Interessierte einen Infoabend zu einem neuen „Befähigungskurs“, der auf die ehrenamtliche Sterbebegleitung vorbereitet, besuchen: am Mittwoch, 29. Oktober, 18.30 bis 20.30 Uhr, im Haus Vierkotten (kostenfrei, mit Anmeldung).
Es hängt immer von den Bedürfnissen und Wünschen der Sterbenden ab.
Bereits aktiv in der ehrenamtlichen Sterbebegleitung sind Nicola van Bühren und Johanna Schaefer. Sie haben positive Erfahrungen gemacht, schildern ihr Engagement und ihre Motivation. „Wir sind einfach für sie da“, sagt van Bühren über ihren Einsatz für sterbende Menschen. Das könne in jedem Einzelfall anders sein: Einsame Menschen bräuchten oft einfach Nähe, andere wollten über Ängste und Gefühle sprechen, über die sie sich lieber nicht mit Angehörigen austauschen würden. „Es hängt immer von den Bedürfnissen und Wünschen der Sterbenden ab“, sagt Schaefer über die jeweilige Unterstützung. Zur Begleitung eines Menschen in der letzten Lebensphase gehören demnach regelmäßige Besuche, alle ein bis zwei Wochen – „wenn der Sterbeprozess intensiver wird“, könne es auch häufiger nötig sein, so Schaefer.

Johanna Schaefer (l.) und Nicola van Bühren begleiten Sterbende.
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Bei der Vermittlung von Menschen, die Sterbebegleitung brauchen, hätten die Koordinatorinnen des Hospizdiensts ein „gutes Gespür dafür, wer zu wem passt“, stellt van Bühren fest. Gemeinsame Interessen oder Hobbys oder ähnliche Erfahrungen im Leben könnten etwas Verbindendes sein. In jedem Fall gebe es ein erstes Treffen, in dem man sich beschnuppern und feststellen könne, ob sich eine gemeinsame Ebene finden lasse. Es empfehle sich, behutsam auf das jeweilige Gegenüber zuzugehen und zu erkunden, was seine Wünsche seien, so Schaefer. Der eine wolle erzählen, der andere habe nicht das Bedürfnis.
Man kriegt auch sehr viel zurück.
Auf jeden Fall entstehe bei der Sterbebegleitung ungewöhnlich schnell eine Nähe zwischen den Beteiligten, berichten van Bühren und Schaefer. Das sei auch für die Ehrenamtlichen vom Hospizdienst eine bereichernde Erfahrung. Es sei „ein schönes Gefühl, dass das eine mit Sinn erfüllte Stunde war“, sagt von Bühren über den Besuch bei einem sterbenden Menschen. „Man kriegt auch sehr viel zurück“, berichtet Schaefer. Die Begegnung mit sterbenden Menschen sei auch „ein Gegenpart zum Alltag, wo man gar nicht nachdenkt über wichtige Dinge“, sagt van Bühren. „In mein Leben passt es gut.“
Das Engagement im Hospizdienst sei auch eine Art der Beteiligung in der Gesellschaft, findet Schaefer. Etwas zu geben, sei eine Bereicherung, stellt van Bühren fest, sie empfindet aber auch eine Verpflichtung. In der Sterbebegleitung seien ganz unterschiedliche Menschen aktiv, berichten die Ehrenamtlerinnen – Männer ebenso wie Frauen, Menschen aus sozialen Berufen ebenso wie der Polizist, Musiker oder Techniker, religiöse Menschen wie auch Atheisten, lebenserfahrene Menschen wie auch einige Jüngere. Der Hospizdienst sorge für „hochwertige“ Unterstützung, ob durch den Austausch bei monatlichen Treffen der Ehrenamtlichen, durch Fortbildung oder bei Bedarf auch Supervision. Eine Anmeldung zum „Letzte-Hilfe-Kurs“, zum „Death Café“ und zu dem Infoabend zu einem „Befähigungskurs“ ist unter (02205) 89 83 49 oder an buero@hospizdienst-roesrath.de möglich.