Steigender GaspreisEnergieversorger Grünwelt aus Rhein-Berg ist am Ende

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Gestiegene Gaspreise sind Grund für die Krise.

Gestiegene Gaspreise sind Grund für die Krise.

Rhein-Berg – Der rasante Preisanstieg auf dem Gasmarkt hat den Energieversorger Grünwelt in die Knie gezwungen. Seit Anfang Dezember hat Grünwelt bundesweit die Belieferung mit Gas eingestellt. Die betroffenen Verbraucher sind automatisch vom lokalen Grundversorger in einem Ersatzversorgungstarif übernommen worden und werden seitdem mit Gas beliefert. Stromkunden von Grünwelt sind nicht betroffen. „Wir sorgen dafür, dass die Kunden nicht im Kalten sitzen“, erklärt Peter Lenz, Sprecher der Agger Energie. Das Unternehmen ist einer der regionalen Grundversorger in Rhein-Berg und beliefert die Kunden in der Stadt Overath.

Die Rhein Energie AG in Köln, mit der Tochtergesellschaft Belkaw in Bergisch Gladbach, ist der Grundversorger in den Städten Bergisch Gladbach und Rösrath und den Gemeinden Kürten und Odenthal. „Grünwelt ist nicht das einzige Unternehmen, das ausgestiegen ist. Die Entwicklung geht insgesamt auch an uns nicht spurlos vorüber“, erläutert Ronja Walther, Sprecherin der Rhein Energie. Die Marktlage sei im Moment sehr angespannt.

Besonders drastisch verläuft laut Grünwelt die Entwicklung auf dem europäischen Markt für Erdgas. Zuletzt habe sich der Gaspreis für Lieferungen in der kommenden Winterzeit in der Spitze um mehr als 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht, so das Unternehmen.

Vertragspartner für die von Grünwelt vermittelten Gasverträge ist die gas.de Versorgungsgesellschaft mit Sitz in Kaarst. Betroffene Kunden haben sich bislang um nichts kümmern müssen, da die Grundversorger automatisch eingesprungen sind. „Im Versorgungsgebiet der Agger Energie sind es etwa 1500 Kunden von Grünwelt, die im Moment von uns versorgt werden“, erklärt Lenz. Neben Overath versorgt das Unternehmen weite Teile des Oberbergischen Kreises von Gummersbach bis Wiehl.

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„Wir nehmen mit den betroffenen Verbrauchern nun Kontakt auf und bieten ihnen Sondertarife an“, erläutert Lenz das weitere Vorgehen. Noch sei nicht abzusehen, wie viele Kunden beim Grundversorger bleiben. „Bestandskunden haben niedrigere Preise als Kunden, die in der Grundversorgung sind“, sagt Ronja Walther. Mehr als 1500 Kunden von Grünwelt sind nun bei der Belkaw, beziehungsweise der Rhein Energie AG in Rösrath, in der Grundversorgung für Gas.

Zur Frage, was mit Boni und Abschlägen passiert, sichert das Unternehmen Grünwelt zu, dass eventuell fällige Neukundenboni zeitanteilig ausbezahlt werden sollen: „Wir werden im Rahmen der Endabrechnung Ihnen zustehende Guthaben auszahlen“, heißt es. Um die Endabrechnung zu erstellen, habe der Anbieter bis zu sechs Wochen Zeit. In der Endabrechnung müssten auch zu viel gezahlte Abschläge verrechnet werden. Daueraufträge für die Überweisung der monatlichen Abschläge sollten beendet werden.

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