Ölige Flecken, rissige PlanenDie lange Mängelliste der Bedburger Windräder

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Rolf Thiemann und der notdürftig abgedeckte Sockel.

Rolf Thiemann und der notdürftig abgedeckte Sockel.

Bedburg – Von Ferne strahlt der Mast des Windrads in der Sonne. Doch das ist kein Hinweis darauf, dass die Anlage besonders sauber ist. Im Gegenteil. „Von der Gondel läuft jede Menge schmieriger Betriebsmittel herunter, deswegen glänzt das so im Sonnenlicht“, sagt der Bedburger Rolf Thiemann.

Der Naturschutzberater beobachtet den Zustand an einem der 13 Windräder in der Nähe von Gut Kaiskorb nach eigenen Angaben schon seit etwa zwei Wochen. Der Mast ist verunreinigt, rund um das Windrad sprenkeln ölige Flecken den Boden auf Wirtschaftsweg und Feldern. Am Sockel der Anlage wurde provisorisch ein Folie mit Panzerband befestigt.

Am Mast eines Windrads bei Gut Kaiskorb ist Öl heruntergelaufen.

Am Mast eines Windrads bei Gut Kaiskorb ist Öl heruntergelaufen.

Inzwischen hat Thiemann auch an zwei benachbarten Windrädern den Verlust von Schmierstoffen aus der Gondel festgestellt, wenn auch in kleinerem Rahmen. „Ich habe nichts gegen die Windkraft, aber sie muss sauber und sicher sein“, sagt Thiemann. Nach seinen Angaben würden alle Windräder in einem gewissen Rahmen Betriebsstoffe verlieren.

Dass sich wochenlang an den offenbar defekten Anlagen nichts entscheidendes tue, mache ihn wütend. „Das Windrad mit dem größten Verlust an Schmierstoffen dreht sich immer noch und verteilt die Betriebsflüssigkeit munter weiter auf Acker und Weg“, klagt Thiemann. Die Anlage müsse sofort stillgelegt werden, um die Verschmutzung der Umwelt zu beenden.

„Das hilft auch nicht wirklich“

Zudem sei die Plane am Sockel, die offenbar dazu dienen solle, das Öl aufzufangen, schon rissig. „Das hilft auch nicht wirklich“, sagt Thiemann. „In der Folie sammelt sich die Flüssigkeit zusammen mit Regenwasser, durstige Tiere wie Hasen kommen dann und trinken das.“

Nach Angaben des Betreibers, des Bremer Unternehmens wpd, ist ein geplatzter Schlauch die Ursache für die Verschmutzung. „Das war eine Ölleckage“, sagt Pressesprecher Daniel Engelhardt. Die Gondel sei bereits von innen gereinigt und der Schlauch repariert worden. Daher sei das Windrad auch wieder in Betrieb. „Es kann keinerlei Öl mehr austreten.“ Am Turm seien nur noch Verfärbungen zu sehen, die beseitigt würden.

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Beim Kreis sind zwei Lecks in dem Windpark bekannt, beide seien abgedichtet und die Windräder wieder in Betrieb genommen worden. Es müsse noch geprüft werden, ob der Boden rund um die Windräder ausgetauscht werden müsse.

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