HundeschwimmenPlantschende Vierbeiner statt Badegäste im Bedburger Freibad

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Zu sehen ist ein Hund, der mit einem großen Satz ins Wasser des Freibadbeckens springt, in dem ein Ball schwimmt.

So mancher Vierbeiner trumpfte mit einem rasanten Sprung ins kühle Nass des Beckens auf.

Für die Halter und ihre vierbeinigen Begleiter wurde das Hundeschwimmen im Freibad an der Erftstraße zu einem heiteren Tag.

„Was für ein Spaß! Unser Hund möchte gar nicht mehr raus aus dem Pool. Man könnte fast meinen, die Schwimmmeister hätten Wurstwasser ins Becken geschüttet“, freute sich Sandra Willemsen, während ihr vierjähriger Viszla an diesem Nachmittag schon zum x-ten Mal beherzt ins kühle Nass sprang, um das ins Becken geworfene Bällchen aus dem Wasser zu fischen.

Derweil mutmaßte Ulla Kessel, dass ihr ebenfalls alles andere als wasserscheuer Doggenmischling Sanjo im früheren Leben wohl Seehund gewesen sein muss: „Der will im Winter manchmal sogar Löcher ins Eis auf den Teichen kratzen, um ins Wasser zu kommen.“

Wasser des Freibads in Bedburg hatte 18 Grad

Das war im Freibad an der Erftstraße noch nicht nötig. Nachdem die Heizung in der Vorwoche nach dem Saisonschluss für die Zweibeiner schon gedrosselt worden war, hatten die Becken immerhin noch gut 18 Grad – zu kühl für die meisten Menschen, aber offenbar genau richtig für die vielen vierbeinigen Gäste, für die die Bassins am Samstag reserviert waren.

Auf dem Programm stand das erste Bedburger Hundeschwimmen. Und die Premiere hätte kaum besser verlaufen können. Eine große Zahl Vierbeiner vom Pinscher bis zur Dogge tummelten sich den ganzen Tag über im und am Wasser und zauberten auch ihren Frauchen und Herrchen ein Dauerlächeln ins Gesicht.

Zum heimlichen Star des Tages avancierte die zweijährige Lissy. Während andere Hunde ein bisschen Nachhilfe beim Einstieg brauchten, hechtete das weißfellige Labrador-Weibchen ein ums andere Mal in hohem Bogen ins Becken. „Labradore lieben das Wasser. Die haben sogar kleine Schwimmhäute an den Pfoten. Unsere Lissy ist jedenfalls kaum zu halten, wenn sie irgendwo Wasser sieht“, erzählt die stolze Bedburger Besitzerin Melanie Jurjevic.

Gemächlicher ließ es Willi Knispels Shakira angehen, aber die schwarze Hundedame, die ebenfalls Labrador-Anteile im Blut hat, hat ja auch schon stattliche 14 Lebensjahre auf dem Buckel. Doch sie ist fit wie ein Turnschuh: „Shakira läuft fast täglich zehn Kilometer neben meinem Fahrrad her.

Und Schwimmen ist für sie das Tollste. Da bleibt sie locker auch schon mal ein, zwei Stunden am Stück im Wasser“, sagt Willi Knispel, der eigens aus Euskirchen angereist war: „Weil die Shakira so viel Spaß hat, lassen wir beide kein Hundeschwimmen aus und besuchen gemeinsam Freibäder im ganzen Land. Hier in Bedburg gefällt es uns besonders gut.“ Seine helle Freude am tierischen Wassertreiben hatte auch das Team des städtischen Freibads.

Bedenken schnell verflogen

Die anfänglichen Bedenken, dass es beim Aufeinandertreffen so vieler Hunden ganz unterschiedlicher Rassen vielleicht Stress geben könnte, lösten sich zur Freude der zuständigen Fachdienst-Mitarbeiterin Iris Schier schnell in Luft auf. „Die von der Politik und zahlreichen Hundebesitzern angeregte Aktion war für uns Neuland. Wir wussten nicht so genau, was da auf uns zukommt. Aber die Kollegen vom Elsdorfer Freibad, die schon mehr Erfahrung mit Hundeschwimmen haben, konnten uns gute Tipps geben.“

Der wohl wichtigste Ratschlag: Bevor die Hunde rein dürfen, muss das Chlor raus aus dem Wasser. Denn das Desinfektionsmittel würde nicht nur die empfindlichen Hundeaugen reizen, sondern auch die Verdauung der Vierbeiner mächtig ankurbeln.

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