Der beste Baggerfahrer Deutschlands ist er bereits, nun kämpft Maschinenführer Sebastian Behr in Las Vegas im Finale der Caterpillar Global Operator Challenge um den Weltmeistertitel. Als einziger Deutscher hat er sich mit neun weiteren Finalteilnehmern gegen insgesamt 3500 Wettbewerber aus mehr als 40 Ländern durchgesetzt.

Seine Liebe zu Baumaschinen hat Behr, der in Kirchherten aufgewachsen ist, bereits im Kindesalter in der Baufirma seines Vaters in Titz entdeckt. „Ich bin damit groß geworden“, sagt der Bedburger. Mit sechs Jahren hat er zum ersten Mal auf einer kleinen Maschine gesessen, vorher ist er aber schon auf Papas Schoß mitgefahren. „Ich konnte mir nie was anderes vorstellen und liebe meinen Job auch.“

Sebastian Behr ist bereits dreimaliger Europameister auf dem Caterpillar

Auch die Baggermodelle seines Vaters, die man zu neu angeschafften Maschinen dazubekam, waren vor dem heutigen Maschinenführer nicht sicher. „Ich habe damals immer die Modelle aus dem Schrank geklaut und damit draußen gespielt“, erinnert sich Behr. Für das Finale der Caterpillar Global Operator Challenge ist Behr bereits am vergangenen Samstag in die USA geflogen. Beim Austragungsort Las Vegas denken die meisten sicher direkt an Glückspiel oder ein schickes Abendessen mit Blick auf die Fontänen vor dem Hotel Bellagio.

Mit Urlaub hat die Reise nach Las Vegas jedoch nichts zu tun. Am Samstagabend landete Behrs Maschine um 22 Uhr Ortszeit in Las Vegas, am Sonntagmorgen stand für den Finalisten direkt der erste Termin mit Caterpillar an. Ohne Unterstützung ist er jedoch nicht geflogen. Sowohl seine Freundin als auch ein Bekannter mit seiner Frau werden den Bedburger beim Wettbewerb anfeuern.

Unerfahren geht der Bedburger jedoch nicht an den Start, denn Sebastian Behr ist bereits dreimaliger Europameister. 2020 ist er zum ersten Mal bei der Weltmeisterschaft angetreten und hat es mit Platz 3 direkt aufs Treppchen geschafft. Dass Sebastian Behr bei der WM 2020 angetreten ist, war dabei Glückssache. „Ich war nur zufällig da“, berichtet er. Ein europäischer Teilnehmer konnte damals nicht teilnehmen, da habe er spontan zugesagt, sagt Sebastian Behr.

Caterpillar Global Operator Challenge während großer Baumesse in Las Vegas

Auch wenn der Maschinenführer mit seinen früheren Teilnahmen an Wettbewerben und Meisterschaften bereits einiges an Erfahrung mitbringt, geht damit nicht gleich Ruhe einher. „Ich bin von Mal zu Mal immer aufgeregter“, gibt der Deutsche Meister zu. Dass die Möglichkeit besteht, den anderen Fahrern zuzuschauen, macht es auch nicht besser: „Je mehr man den anderen zuguckt, desto nervöser wird man“, sagt der Finalist der Caterpillar Global Operator Challenge.

Auch kann er nur mutmaßen, wie die Weltmeisterschaft letztendlich abläuft. Klar ist, dass die neun Teilnehmer jeweils drei Übungen ausführen müssen. Eine Übung dauere pro Fahrer etwa acht bis zehn Minuten, weiß der Maschinenführer.

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Eva-Maria Zumbé

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Auch hat er sich schon darüber nachgedacht, auf welchem Maschinen er die Übungen absolvieren muss. Er schätzt, dass es Maschinen mit sogenannten Assistenzsystemen sein werden, wie etwa einer Waage. Stattfinden wird der Wettbewerb während einer großen Baumesse in Las Vegas stattfinden. Dort habe die Firma Caterpillar selbst einen Stand, sagt Behr.

Seine Chancen kann der Bedburger nicht abschätzen. Denn: „Man muss einen guten Tag haben.“ Zeit zum Üben hatte er vorher auch eher weniger, denn er sitzt jeden Tag von morgens bis auf abends auf der Maschine. „Meine Arbeit ist meine Übung“, sagt Behr. Das Finale findet Dienstag statt und wird live auf der Website übertragen. Aktuelles gibt es auch auf Facebook.