Die Parade und der Umzug wurden leicht verkürzt, aber die Bedburger Schützen ließen sich dadurch die gute Laune nicht verhageln.
500 UniformierteBedburger Sebastianer feierten vier Tage lang ihr Schützenfest

Der Festzug mit Parade am Pfingstsonntag war für die Majestäten und Ehrengäste – an der Spitze das Königspaar Georg und Sonja Westerholz – einer der Höhepunkte des Schützenfestes.
Copyright: Joachim Röhrig
Wind und Regen stellten die schmucken Traditionsuniformen und die, die drinsteckten, zeitweilig vor unliebsame Härtetests. Doch davon ließ sich am langen Pfingstwochenende niemand aus der großen Schützenfamilie der St.-Sebastianus-Bruderschaft von 1228 die gute Laune verhageln – erst recht nicht der strahlende König Georg II. und seine Gemahlin Sonja Westerholz.
„Das Wetter hat zwar nicht ganz mitgespielt, doch das große Schützenfest im Herzen der Schlossstadt ist trotzdem ein großartiges Erlebnis für uns. Wir genießen jede Minute“, freute sich der aus dem Offizierszug der Blauen Grenadiere stammende König am Sonntagnachmittag nach der großen Parade vor dem Marktplatz. Sie bildete wie gewohnt einen Höhepunkt der viertägigen Festlichkeiten.
Bedburg: Der Brudermeister verkürzte den Zugweg und die Parade
Nur Brudermeister Heinzbert Fassbender war für einen kurzen Moment ein wenig frustriert. Angesichts eines Regengusses, kräftiger Windböen und bedrohlicher Gewitterwolken am Himmel hatte er zu Beginn des Aufmarsches kurzfristig angeordnet, die Parade und den anschließenden Umzug zu verkürzen. Denn da kämpften die Ehrengäste auf der Tribüne gerade schwer mit umschlagenden Regenschirmen.
Wenig später hörte der Regen jedoch auf, und als die Gesellschaft schließlich ins Festzelt einmarschierte, ließ sich plötzlich sogar die Sonne blicken. „Wie man’s macht, macht man’s verkehrt“, haderte der Brudermeister, „aber die Sicherheit geht nun einmal vor.“
Trotz des Ungemachs war die Parade wieder ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Schützenwelt in Bedburg noch in bester Ordnung ist. Rund 500 Uniformierte aus den zahlreichen Grenadiers-, Husaren- und Jägercorps der Gastgeber, Delegationen befreundeter Vereine und einige Musikkapellen marschierten an der Tribüne vorbei, um die Majestäten gebührend zu grüßen. Zurück grüßten neben dem Königspaar und seinem großen Gefolge mit Adjutant Holger Eßer an der Spitze die Kinderprinzessin Leonie Falke, die Schülerprinzessin Maira Fassbender und der Jungschützenprinz Fabian Müller.
Gemeinsam genossen die Majestäten auch die vielen weiteren Glanzlichter des Festes, etwa die Krönungsmesse mit anschließender Parade und Bürgerball am Samstag, den Tanzabend am Sonntag sowie das Platzkonzert und den Krönungsball mit Zapfenstreich und Proklamation am Pfingstmontag. Zum Abschluss werden am Dienstag, 10. Juni, bereits die Majestäten fürs nächste Jahr ermittelt.
Für König Georg war das Schützenfest der Höhepunkt
Für König Georg war das Festwochenende natürlich der Höhepunkt nun seiner 28-jährigen Schützenlaufbahn. Bereits als junger Mann hat der heute 45-jährige Sozialpädagoge die Blauen Grenadiersoffiziere mitgegründet.
„Kurz nach der Schulzeit haben meine Jugendfreunde und ich uns versprochen, dass wir uns trotz Ausbildung, Studium, Familiengründung und möglichen Ortswechseln im weiteren Leben nicht aus den Augen verlieren wollen. Um das Ganze verbindlich zu machen, gründeten wir kurzentschlossen unseren eigenen Schützenzug bei der Sebastianus-Bruderschaft“, erinnert sich Georg Westerholz, „es sind zwar nicht alle dabei geblieben, doch es war eine gute Idee. Denn wer Freundschaften pflegen und Tradition leben möchte, ist bei den Schützen genau richtig.“