StädtepartnerschaftenBedburger wollen mehr Kontakt zu ihren Freunden im Ausland

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Ideen zur Entwicklung der Städtepartnerschaften entwickelten die Interessenten engagiert in vier Gruppen im Ratssaal, moderiert von Mitgliedern des neuen Städtepartnerschaftsvereins.

Ideen zur Entwicklung der Städtepartnerschaften entwickelten die Interessenten engagiert in vier Gruppen im Ratssaal, moderiert von Mitgliedern des neuen Städtepartnerschaftsvereins.

Bedburg hat vier Partnerstädte. Ganz frisch mit Estepona. In Zukunft soll noch mehr an den Partnerschaften gearbeitet werden.

Vier Partnerstädte hat die Stadt. Seit 2002 gibt es die Partnerschaft mit Vetschau in Brandenburg, seit 2020 die mit Pardes Hanna-Karkur in Israel, seit 2022 mit Mykolajiw (Ukraine) und ganz frisch – der Vertrag ist noch nicht unterzeichnet – mit dem spanischen Estepona an der andalusischen Costa del Sol.

Zur (Wieder-)Belebung der in jüngerer Vergangenheit nahezu eingeschlafenen Partnerschaften gründete sich im Juni 2023 der Städtepartnerschaftsverein, der jetzt Interessierte ins Rathaus einlud, um Projekte für das Zusammenwachsen zu finden und zu diskutieren. Knapp 30 Bedburgerinnen und Bedburger waren in den Ratssaal gekommen, um ihre Ideen kundzutun.

Bedburger wollen Freundschaft und Solidarität fördern

Neben einer Handvoll Politikern waren auch acht aus Mykolajiw geflüchtete und bereits gut in der Stadt integrierte Menschen unter den Diskutanten. „Die Partnerschaften sollen die Freundschaft und Solidarität zwischen den Kommunen fördern und Friedensarbeit auf Ebene der Menschen ermöglichen“, sagte Anne Noddeland, Partnerschaftsbeauftragte der Stadtverwaltung.

Pia Berg, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, wünscht sich, „dass wir viele Menschen ins Boot holen können, um in Sachen Menschlichkeit und Miteinander viel zu bewegen. Gemeinsamkeit macht glücklich.“ In Echtzeit schaltete Vereinskassierer Dennis Fuchs die neue Website des jetzt eingetragenen Vereins frei.

An vier Tischen, jeder für eine Partnerstadt, entwickelten die Besucherinnen und Besucher danach reihum unter Moderation des Vorstands um Wladimir Hoffmann Ideen. Hilfen für die ukrainischen Kriegsgebiete, etwa Wasseraufbereitung, medizinische Ausrüstung und kommunale Fahrzeuge, wünschte sich die Gruppe aus Mykolajiw, das 80 Kilometer von der Frontlinie entfernt liegt und vom russischen Angriffskrieg stark betroffen ist.

Aber auch ein Tanzfestival wurde als Wunsch aufgeschrieben. Und „Urlaub vom Krieg“ durch Einladung etwa von Schulklassen. „Wie leben die Menschen in Parades Hanna Karkur“, könnte ein Austauschthema sein. Wegen der auch in Israel unruhigen Lage könne man sich WhatsApp-Kontakte als Brieffreundschaften 2.0 vorstellen.

Ein Seniorenheim für Bedburger in Spanien

Kibuz-Volontariate, agrarwirtschaftlichen Austausch und Technik-Transfer mit der Stadt, die als Silikon-Valley Israels gilt, sei denkbar. Politischer Austausch und Besuche von Kultur-, Kunst-, Sport- und Literatenvereinen seien mit Vetschau, das in der Abwicklung von Tagebauen und Kraftwerk dem Rheinischen Revier um Jahrzehnte voraus ist, denkbar.

Ein Seniorenheim für Bedburger konnte sich ein Besucher in Estepona vorstellen, ebenso den Austausch zu Strukturwandelprojekten. Als wünschenswert notiert wurden auch sprachlicher Austausch, Künstlerbegegnungen und Erfahrungsaustausch zum Umgang mit Hitzeperioden. Einen weiteren Schub sollen die Partnerschaften beim Europafest der Kulturen im September erhalten. 

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