Neue Besitzer gesuchtTraditionsreiches Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster schließt

Lesezeit 2 Minuten
Das Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster ist am heutigen Montag vorerst zum letzten Mal geöffnet. Das Haus steht zum Verkauf, ein Nachfolger zur Führung des Gasthauses ist noch nicht gefunden.

Das Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster ist am heutigen Montag vorerst zum letzten Mal geöffnet. Das Haus steht zum Verkauf, ein Nachfolger zur Führung des Gasthauses ist noch nicht gefunden.

Bedburg-Alt-Kaster – Das Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster ist am heutigen Montag, 29. Mai, zum vorerst letzten Mal geöffnet. Pächter Hubert Büttgenbach-Halter gibt die Gaststätte mitten im historischen Stadtkern nach 15 Jahren auf, weil er und seine Frau Silvia etwas kürzer treten möchten. Zudem möchten die Eigentümer das Haus verkaufen.

Nach 15 Jahren kürzer treten

„Am 31. Mai läuft der Pachtvertrag aus“, sagt Büttgenbach-Halter. Seine Frau und er hätten in all den Jahren an jedem Abend und fast allen Wochenenden gearbeitet. „Jetzt wollen wir es etwas ruhiger angehen lassen.“ Da zurzeit auch ein Eigentümerwechsel bevorstehe, sei es aus seiner Sicht nun der genau richtige Zeitpunkt, einen Schlussstrich zu ziehen. Auch weil seine Mitarbeiter, Schüler und Studenten auf 450-Euro-Basis, neue Pläne in anderen Städten verfolgten und es schwierig sei, gutes Personal zu finden.

Pfannkuchenhaus sucht neue Besitzer

Ein bisschen Wehmut klingt mit, wenn der Gastwirt das erzählt. Er hofft, dass sich bald ein geeigneter Nachfolger findet. Schließlich sei die Gaststätte „Zum Alten Rathaus“, wie das Pfannkuchenhaus eigentlich heißt, seit mehr als 100 Jahren Teil des Dorflebens und auch über Kaster hinaus bekannt.

Nach 15 Jahren gibt Pächter Hubert Büttgenbach-Halter das Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster auf. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Nach 15 Jahren gibt Pächter Hubert Büttgenbach-Halter das Pfannkuchenhaus in Alt-Kaster auf. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

„Wir wollen auch, dass die Gastronomie erhalten bleibt“, sagt Dieter Kleefisch, einer der heutigen Eigentümer, der das Haus seinerzeit zusammen mit seinem Bruder geerbt hat und seit einigen Monaten mit seiner Schwägerin versucht, die Immobilie zu veräußern.

Gebäude mehrmals verpachtet

Viel über die Geschichte des Hauses weiß Kleefisch nicht. Eine Tante von ihm habe das Gebäude in den 1950er-Jahren von einer Familie Schmitz gekauft und die Gaststätte weiterhin an sie verpachtet. Im Laufe der Jahrzehnte hätten die Pächter in der Lokalität in Alt-Kaster immer mal gewechselt.

Das Haus stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird nach den Unterlagen des Pächters erstmals 1892 als Gastronomiebetrieb mit dem Namen „Tappermannsches Anwesen“ erwähnt. 1912 heißt der Gasthof nach seinem Besitzer Anton Schmitz. Der Name „Zum Alten Rathaus“ taucht 1972 erstmals auf.

Gaststätte war im „Tatort“ zu sehen

Joseph Vogt vom Altstadtverein erklärt den Namen damit, dass die Gaststätte in der Nachbarschaft der Alten Schule in Alt-Kaster steht, die auf dem Grundstück des ehemaligen Rathauses errichtet worden ist. „Meine Vermutung ist, dass es dort auch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schon eine Gaststätte gegeben hat. Belegt ist das aber nicht“, sagt Josef Vogt.

Für Wanderer und Radler war das Pfannkuchenhaus mit der gepflegten Außengastronomie in idyllischer Lage ein beliebter Anlaufpunkt. Auch in einigen Filmproduktionen wie im Tatort und zuletzt im Pferdefilm Wendy bot die Gaststätte einen Teil der Kulisse.

KStA abonnieren