Paul-Ehrlich-StraßeBergheim sperrt Abkürzung wegen randalierenden Jugendlichen

Lesezeit 2 Minuten
Mehrere Senioren stehen vor der Sperrung.

Senioren sind verärgert über die Sperrung des Weges. Er ist eine Abkürzung, um zu den Geschäften zu kommen. Die Stadt argumentiert, dort würden Jugendliche randalieren.

Seit zwei Wochen ist die Abkürzung zur Lechenicher Straße in der Paul-Ehrlich-Straße gesperrt. Dies sorgt nun für Unmut.

Vor zwei Wochen standen Fußgänger am Ende der Paul-Ehrlich-Straße auf einmal vor einem Zaun – die Stadt hatte die Abkürzung hinüber zur Lechenicher Straße mit einem Bauzaun abgeriegelt. Ein Schild gibt dort den Hinweis, dass die Verbindung „aus Sicherheitsgründen zurückgebaut“ werde.

Die Nutzer des Fußwegs sind empört und fordern, den Zaun wieder zu entfernen. „Im Wohnpark leben viele Menschen ohne Auto, viele Ältere, viele mit Rollatoren“, sagt Ortsbürgermeister Willi Wildschrey. Für die sei der kurze Weg zu den Discountern jenseits der Lechenicher Straße und zur Bushaltestelle sehr wichtig. Auch Schulkinder kämen hier flott und sicher zum Bus. „Der Zaun muss wieder weg.“

Randalierende Jugendbanden sorgen für Sperrung in der Paul-Ehrlich-Straße

Auslöser der Sperrung waren nach Angaben der Stadtverwaltung Beschwerden von Anwohnern der Paul-Ehrlich-Straße. „Anfang Juni sprachen mehrere Anwohner der Paul-Ehrlich-Straße bei der Kreisstadt vor und berichteten von Jugendbanden aus dem Wohnpark, die vor Ort ab den späten Nachmittagsstunden seit Monaten randalieren“, berichtet Christina Conen-Gemmel, die Pressesprecherin der Stadt. Darüber gebe es auch Fotos und Videos. „Die Banden sollen zumeist den Wendehammerbereich über den Weg von der Paul-Ehrlich-Straße zur Lechenicher Straße verlassen und gelangen so unerkannt davon.“ 

Die Verwaltung habe entschieden, „zunächst vorübergehend, den Weg zu verschließen und mittels entsprechender Beschilderung auf die Sicherheitslage und den Rückbau des Weges aufmerksam zu machen“. Der Umweg von bis zu 350 Metern sei auch für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Gehbehinderung „weitgehend barrierefrei“ und vertretbar. Ortsbürgermeister Wildschrey geht jedoch von einem Umweg von 700 Metern aus. „Nach einem Einkauf müsste eine ältere Dame das dann mit voller Tasche bewältigen.“

„Für die Menschen aus dem Wohnpark ist es eine Frage der Bequemlichkeit, für uns eine Frage der Sicherheit“, sagt ein Anwohner der Paul-Ehrlich-Straße. Es seien Türen eingetreten und Eier an Wände geworfen worden. Dem halten Bewohner des Wohnparks entgegen, dass es ähnliche Probleme auch im Wohnpark selbst gebe. „Sie können deswegen doch nicht alle anderen Nutzer der Straße ausschließen“, sagt eine Frau.

Laut Stadt Bergheim würden Polizei und Ordnungsdienst den Bereich „weiterhin engmaschig“ beobachten. „Sodann kann, je nach Darstellung der Situation in den nächsten Tagen oder Wochen, gegebenenfalls eine Aufhebung der Sperrung erfolgen“, sagt Christina Conen-Gemmel.

KStA abonnieren