BergheimBaustelle an Kleiner Erft verzögert sich – Ende Februar im Visier

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Auf die lange Bauzeit spielen Unbekannte an, die an den Baken an der Kleinen Erft einen Zettel „BER Berlin“ angebracht haben.

Auf die lange Bauzeit spielen Unbekannte an, die an den Baken an der Kleinen Erft einen Zettel „BER Berlin“ angebracht haben.

Bergheim – Schon seit Jahren ist das Ufer der Kleinen Erft zwischen Marienstraße und Hauptstraße nicht mehr stabil und mit Baken gesperrt. Vor weit mehr als einem Jahr wurden die Reparaturarbeiten ausgeschrieben. Bis zum Wochenende ruhten die Arbeiten an der Dauerbaustelle wieder, weil nach einigen Umplanungen Material fehlt.

Es dauert vermutlich nicht ganz so lange wie der Flughafenbau in Berlin. Verärgerte Bürger haben dennoch an die Absperrbaken neben der Nepomukbrücke ein Plakat mit der spöttischen Aufschrift „BER-Berlin“ angeklebt. Am anderen Ende an der Marienstraße klebte ein inzwischen entfernter Zettel mit dem Text „Stuttgart 21“, eine weitere Endlosgeschichte deutscher Baukunst. Dabei wird in Bergheim erst seit einem Jahr an der Kleinen Erft gebaut.

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Aus der Reparatur der Böschung wurde eine Neugestaltung mit Scheinwerfern, die die Wasseroberfläche illuminieren sollen. Zudem soll der Weg in der auch für die Fußgängerzone vorgesehenen neuen Qualität gepflastert werden. Die Fertigstellung des knapp eine halbe Million Euro teuren Projekts war im März für den September 2017 angekündigt. Inzwischen ist fast doppelt so viel Zeit vergangen, und der Erftsaumweg ist immer noch gesperrte Baustelle.

Rampe zum Ärztehaus

Der Grund liege unter anderem in diversen Umplanungen, wie Dieter Flatten, technischer Leiter der bautragenden Stadtwerke erklärt. Zunächst habe 2016 bei einer Ausschreibung kein Unternehmer die Bauausführung angeboten. Eine zweite Ausschreibung Anfang des vergangenen Jahres war erfolgreich. Im März begannen die Arbeiten. Verzug gab es in der Ausführung des Gehweges. Der sollte zunächst provisorisch hergestellt werden und im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone den letzten Schliff bekommen. Für die Fußgängerzone bekommt die Stadt die Fördermittel jedoch erst im nächsten Jahr.

Daher haben die Innenstadtplaner beschlossen, dass der Weg jetzt schon sein endgültiges Aussehen bekommen soll, damit das Provisorium nicht zu lange währt. Dazu musste nach Bürgerbeteiligung jedoch erst das Pflastermaterial ausgewählt und bestellt werden. Zudem mussten spezielle Betonfertigteile zur Erstellung einer Rampe zum Ärztehaus herangeschafft werden, damit zu den Praxen ein barrierefreier Zugang möglich wird.

Diese Teile seien, berichtet Flatten, vor Weihnachten eingetroffen und würden ab dieser Woche verbaut. Das gehe jedoch nur freitagnachmittags und samstags, um den laufenden Betrieb der Ärzte nicht zu stören. Vier Wochenenden werden dafür eingeplant. Danach wird gepflastert. „Ein schöner Nebeneffekt ist, dass wir für die Gestaltung der Fußgängerzone bald ein Demonstrationsobjekt herzeigen können“, sagt Flatten. Die Kosten werden durch die neuen Zutaten auf etwa 650.000 Euro steigen.

Die Kleine Erft ist bereits wieder aus der vorübergehenden Verrohrung entlassen, nachdem die neuen Stützwände weitgehend hergestellt sind. Als Fertigstellungstermin für den Fußweg stellte Flatten jetzt Ende Februar in Aussicht. Immerhin noch sechseinhalb Jahre vor dem Stuttgarter Bahnhof und mehr als zweieinhalb Jahre früher als der Berliner Pannenflughafen BER nach neuesten Prophezeiungen öffnen soll.

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