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BarrierefreiheitBevölkerung in Bergheim altert - Ortsbürgermeister fehlt klare Strategie

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Das Bild zeigt die Fußgängerampel, von St. Michael aus kommend.

Die Grünphase einer Fußgängerampel in Ahe ist laut Ortsbürgermeister Winfried Kösters zu kurz.

Ahe ist ein vergleichsweiser junger Stadtteil, doch auch Ortsbürgermeister Winfried Kösters sorgt sich um die Zukunft. 

Wer in Ahe auf dem Weg zu St. Michael über die Straße will, muss an der Ampel fix hinübergehen. Wie Ortsbürgermeister Winfried Kösters berichtet, ist die Grünphase schlichtweg zu kurz, insbesondere für ältere Menschen mit dem Rollator. „Es wird wieder rot, wenn sie etwa die Hälfte der Straße überquert haben“, sagt Kösters.

Kürzlich habe auch ein Familienvater dort vor einem Dilemma gestanden. Als er sein Kind zur Schule habe bringen wollen, habe die Grünphase ebenfalls nur bis zur Mittelinsel gereicht. Offenbar um ein gutes Beispiel zu geben, sei er dort mit seinem Kind stehen geblieben. Das Problem: Auf der Insel gibt es keinen Schalter, um die Ampel wieder auf Grün zu schalten. Wer nicht stranden wolle, bis ein neuer Fußgänger auftaucht, wage es auch mal bei Rot über die Ampel.

Das Bild zeigt den Ortsbürgermeister an der Fußgängerampel. Er trägt ein hellblaues Hemd und eine Brille.

Ortsbürgermeister Winfried Kösters

Dazu kommen weitere Probleme. Auch ein Vibrationsmelder für Menschen mit Sehbehinderungen an derselben Ampel habe trotz einer Begehung zum Thema Barrierfreiheit im Jahr 2023 lange bis zur Umsetzung gebraucht.

Bergheim: Kösters sieht die Stadt nicht für die Zukunft gerüstet

Generell hat Kösters das Gefühl, dass mehr passieren muss, um den Stadtteil für eine älter werdende Gesellschaft zu rüsten. Zwar habe Ahe mit 26 Prozent einen hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen, und mit elf Prozent nur einen eher geringen von Menschen über 65 Jahren. Doch die Tendenz gehe in die Richtung, zumal die Babyboomer-Generation allmählich in Rente gehe. „Wir werden nicht nur älter, sondern der Anteil der Älteren wird deutlich zunehmen“, sagt der Ortsbürgermeister.

Kösters fordert eine Strategie für eine älter werdenden Gesellschaft. „Wir müssen systematisch die öffentliche Infrastruktur auf Barrierefreiheit umrüsten. Wir müssen systematisch überlegen, wie sich Menschen mit Handicaps, zum Beispiel Sehbehinderungen, in unserem Ort zurechtfinden können. Wir müssen dazu beitragen, dass wir alle möglichst lange möglichst fit bleiben.“

Um Bewegung zu fördern, gibt es seit kurzem ein weiteres generationsübergreifendes Sporttrimmgerät. Es befindet sich auf dem Grünstreifen am Ende der Straße „Am Kapellenkreuz“. Das erste ist auf dem Grünstreifen bei der Grillhütte. Für beide Geräte habe es Sponsoren gegeben. „Meine Idee ist, in zehn Jahren einen Generationentrimmpfad in und um Ahe herum angelegt zu haben“, sagt Kösters. Die Flächen dafür seien bereits identifiziert.