BergheimGeburten im Maria-Hilf-Krankenhaus nur noch bis Ende März möglich

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Gynäkologie und Geburtshilfe am MHK in Bergheim werden dichtgemacht. (Archivbild)

Gynäkologie und Geburtshilfe am MHK in Bergheim werden dichtgemacht. (Archivbild)

Bergheim – „Einfach da sein“, so lautet der Wahlspruch der Stiftung der Cellitinnen. Doch das von der Stiftung getragene Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhaus wird bald ein Stück weniger da sein – zum 31. März schließt die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe. Damit verliert die Klinik ein Aushängeschild, denn die Abteilung hat mit ihrer Chefärztin Birgitta Wesenberg immer wieder positiv von sich reden gemacht.

Ein Rückgang bei den Geburten, Personalmangel und die „anhaltend schlechte Ertragslage“ nennt das Krankenhaus als Gründe, der Schritt sei unausweichlich“, sagt Geschäftsführer Carsten Claus. Immer mehr werdende Mütter würden Krankenhäuser in Köln oder Düren wählen. Nur etwa jede zweite Schwangere entscheide sich für ein Krankenhaus im Rhein-Erft-Kreis.

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„Das ist eine sehr bedauerliche Entwicklung, die wir im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen haben“, sagt Claus. Im Jahr 2018 kamen in dem Krankenhaus 486 Kinder zur Welt. Das sind 57 weniger als im Jahr 2017 und 103 weniger als im Jahr 2016. „Obwohl die Abteilung des MHK eine qualitativ hochwertige Begleitung in der Schwangerschaft und unter der Geburt anbietet, wird das Leistungsangebot zunehmend schlechter angenommen.“

Zudem hätten Personalengpässe schon im März, Juli und August zu mehrwöchigen Schließungen der Abteilung geführt – der Mangel an Fachkräften offenbarte sich bereits.

Vereinbarte Termine bleiben

Die von der Schließung der Abteilung betroffenen 37 Mitarbeiter sollen, wenn möglich, eine andere Beschäftigung im Maria-Hilf-Krankenhaus finden. „Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, erhalten auf Wunsch Unterstützung bei der Suche einer neuen Anstellung“, teilt das MHK mit. „Wir werden unser Möglichstes tun, sie in dieser Situation zu unterstützen“, sagt Claus. Die SPD will die Schließung verhindern und denkt über einen „Verlustausgleich“ nach. „Sollte sich die Schließung der Geburtsstation nicht abwenden lassen, stellt sich die Frage, ob die Einrichtung eines Geburtshauses eine sinnvolle Lösung wäre“, sagt Fraktionsvorsitzende Fadia Faßbender.

Das MHK hat die Geburtskliniken in der Region über die Schließung informiert. Gynäkologische Untersuchungen und operative Eingriffe werden im Maria-Hilf-Krankenhaus noch bis einschließlich Ende März durchgeführt. Bereits vereinbarte Untersuchungs- und Operationstermine bleiben bestehen. Auch vorgeburtliche Untersuchungen und Entbindungen werden bis Ende März angeboten. Bei Fragen können Patientinnen und Schwangere sich an das Sekretariat der Gynäkologie und Geburtshilfe wenden unter 02271/87-451. gynaekologie@maria-hilf-krankenhaus.de

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