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Eingriff mit GreifvogelHalsbandsittiche in Bergheim sollen doch vergrämt werden

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Ein Halsbandsittich, ein grüner Papagei, fliegt an einem Baum vorbei.

Mithilfe eines Falkners sollen die Halsbandsittiche in Fliesteden vergrämt werden (Symbolbild). 

Anwohner hatten sich daran gestört, dass sich Halsbandsittiche auf Bäumen auf einem Spielplatz in Fliesteden niedergelassen haben.

Nachdem die Verwaltung der Stadt Bergheim zunächst davon absehen wollte, die Halsbandsittiche in Fliesteden zu vergrämen, soll die Maßnahme nun doch umgesetzt werden. Das bestätigen Ortsbürgermeisterin Elisabeth Hülsewig und Dezernentin Andrea Lehmann-Pedyna dieser Redaktion.  „Ich bin wirklich froh, dass man den Menschen in der Siedlung damit hilft, damit die ihre Terrasse benutzen können und die Kinder dort wieder spielen können“, so Elisabeth Hülsewig.

Die Halsbandsittiche hatten sich auf Schlafbäumen auf einem Spielplatz in Fliesteden niedergelassen. Die Anwohner beschrieben die Situation als sehr störend. Zum einen seien die Spielgeräte, eine Bank, die Wege, einige Parkplätze und die private Terrasse eines Anwohners durch den Kot der Vögel ständig verdreckt, zum anderen empfand die Nachbarschaft die Geräuschkulisse als sehr störend, die morgens bereits ab 5 und abends ab 20 Uhr einsetze.

Bergheim: Stadt will Halsbandsittiche von Falkner vergrämen lassen

Die Stadt verkürzte daraufhin die Intervalle für Reinigungen und wollte prüfen, ob eine Installation von Sonnensegeln Abhilfe schaffen könne. Für weitere Maßnahmen sah die Kreisstadt keine Handhabe, wie die Pressestelle der Stadt zunächst mitteilte, und sah die Zuständigkeit beim Rhein-Erft-Kreis. Dieser wiederum legte auf Anfrage dar, dass die Stadt Bergheim geeignete Maßnahmen umsetzen kann, wenn etwa starke Verunreinigungen von Grundstücken auftreten. 

Die Bergheimer Verwaltung hat nun Kontakt mit einem Falkner aus Erftstadt aufgenommen, wie Dezernentin Andrea Lehmann-Pedyna erklärte. Es ist geplant, dass dieser am Dienstag (26. August) gegen Mittag dort einen Greifvogel fliegen lässt. Auch wenn die Halsbandsittiche tagsüber die Schlafbäume verlassen, soll der Geruch eines natürlichen Feindes dafür sorgen, dass sich die Halsbandsittiche einen anderen Ort zum Übernachten suchen. 

Halsbandsittich-Expertin Jana Romero vom Nabu Köln äußerte sich bereits kritisch über die Vergrämung der Vögel und plädierte stattdessen für eine friedliche Koexistenz. In der Vergangenheit habe der Einsatz von Greifvögeln die Halsbandsittiche nur zwischenzeitlich aufgeschreckt, sie seien aber wiedergekommen. Wirksamere Methoden seien oft nicht mit dem Tierschutz vereinbar.