Schwere BetonschädenHochhaus in Bergheim wird bald abgerissen

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Das Hochhaus an der Frenser Straße in Quadrath-Ichendorf.

Das Hochhaus an der Frenser Straße in Quadrath-Ichendorf soll abgebrochen werden.

Es ist das dritte Hochhaus in den vergangenen acht Jahren, was die Stadt Bergheim abreißen wird. Eine etwaige Sanierung gilt alt unwirtschaftlich.

Spanplatten sichern bereits die meisten Fenster und Türen, fast alle Wohnungen stehen leer: Die Stadt Bergheim trifft alle Vorbereitungen für den Abbruch des Hochhauses gleich neben dem Bahnhof in Quadrath-Ichendorf. Das Ortsbild wird sich massiv verändern.

Das elfstöckige Hochhaus an der Frenser Straße ist das höchste Gebäude in Bergheims größtem Stadtteil und wird bald aus der Silhouette des Doppelorts verschwunden sein. Vor zwei Jahren hatte die Stadt nach dem Beschluss des Rates das Haus, das als Schrottimmobilie und sozialer Brennpunkt gilt, für etwa 2,7 Millionen Euro von einer Amsterdamer Immobiliengesellschaft gekauft. Eine Sanierung gilt als unwirtschaftlich.

Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler freut sich auf Abriss des Hochhauses

„Heute freue ich mich darüber, dass der Abriss nicht mehr lange auf sich warten lässt und wir schon bald Platz für eine neue öffentliche Nachnutzung der Fläche schaffen, um unseren Stadtteil Quadrath-Ichendorf damit weiter attraktivieren zu können“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. Fast alle Mieter haben nach Angaben der Stadtverwaltung bereits eine neue Bleibe gefunden.

Von anfänglich rund 30 Wohnungen, die im Jahr 2021 bewohnt waren, sind derzeit lediglich noch vier Wohnungen belegt, teilt die Stadt Bergheim mit: „Für die ehemaligen und aktuellen Mieter wurde von Beginn an Hilfe bei der Anmietung von Ersatzwohnraum geleistet.“ Knapp 50 Wohnungen gibt es in dem Haus, in dem es schwere Betonschäden geben soll.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen gegen unbefugtes Eindringen

Laut Stadtverwaltung geht es nun an die Sicherung des Hochhauses, um zu verhindern, was bei dem Abbruch des Gebäudes am damaligen Berliner Ring geschehen ist: der illegale Einzug von Menschen in die leerstehenden Wohnungen. Ein Bauzaun soll das Haus bis zum Abriss gegen unbefugtes Eindringen und Inbesitznahme schützen, elektronische Überwachungseinrichtungen, die mit einem Wachdienst und der Polizei gekoppelt werden, sollen das Gebäude zusätzlich rund um die Uhr sichern.

Auf dem Grundstück soll in einigen Jahren durch Fördermittel aus dem Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt Quadrath-Ichendorf“ ein neues Gebäude mit einer öffentlichen Nachnutzung entstehen. Die Stadt will nun ein Ingenieurbüro beauftragen, den Abriss zu planen und Schadstoffuntersuchungen einzuholen. Sobald die letzten Mieter ausgezogen sind, wird es eine Feuerwehrübung geben, bei der die Brandbekämpfung in mehrgeschossigen Gebäuden simuliert wird.

Es ist bereits das dritte Hochhaus, das die Stadt Bergheim abbrechen lässt. Ein Hochhaus am Berliner Ring mit 226 Wohnungen ist schon seit 2015 Geschichte, und das elfstöckige Hochhaus an der Albrecht-Dürer-Allee folgte 2018. Weil es in allen Fällen Förderung aus öffentlicher Hand gab, musste die Nachnutzung der freigewordenen Flächen auch öffentlichen Zwecken dienen. Am Berliner Ring, der wegen der Belastung des Straßennamens später in Kentener Wiesen umgetauft wurde, entstand eine Niederlassung des Bergheimer Berufskollegs, und an der Albrecht-Dürer-Allee soll eine Grundschule entstehen.

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