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50 Jahre EhePaar aus Bergheim kannte sich schon im Kindergarten

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Maria Sander trägt einen roten Pollunder und ein rötliches Hemd. Georg Sander trägt ein kariertes Hemd. Er hat den Arm um seine Frau gelegt.

Maria und Georg Sander schauen auf 50 Jahre Ehe zurück

Maria und Georg Sander heirateten im Jahr 1975. Die Ehejubilare besuchten den gleichen Kindergarten und die gleiche Schule. 

Maria (67) und Georg (68) Sander aus Quadrath-Ichendorf lachen gerne und viel. Besonders der Jubilar hat den Schalk im Nacken. „Das war immer so“, sagt Maria Sander. Vielleicht ist auch das ein Grund ihrer 50 Jahre andauernden Ehe. Leicht haben sie es nämlich nicht gehabt.

Geboren in Kobelwitz, einem Ort in Polen im Landkreis Cosel, wohnten sie nicht weit voneinander entfernt. Sie waren im gleichen Kindergarten, besuchten acht Jahre die Hauptschule. 1972 wechselten sie zur Berufsschule und trafen sich jeden Morgen an der Bushaltestelle, um gemeinsam nach Cosel zu fahren. Sie gingen auch zu Fuß zum Wallfahrtsort St. Annaberg. „Wir haben dort gebetet, gesungen und jede Menge Blödsinn gemacht“, verrät Georg Sander. Man kam sich näher, und so heirateten die beiden am 22. Oktober 1975 standesamtlich und am 26. Oktober kirchlich. Nun feiern sie goldene Hochzeit.

Bergheim: Mit dem Koffer nach Deutschland gekommen

Das junge Paar wohnte zunächst bei ihren Eltern und bezog, nach der Geburt von Tochter Patricia 1976, in das Haus der Großmutter, das die junge Frau geerbt hatte. Georg Sander war inzwischen bei den chemischen Werken in Heydebreck tätig. Maria Sander beendete die Berufsschule und arbeitete als Verkäuferin. Georg Sander wechselte nach Cosel zu einer Straßenbaufirma, wo er bis 1989 als Schlosser und Schweißer angestellt war. 1987 wurde Tochter Sonia geboren.

Es waren keine einfachen Zeiten, als wir mit einem Koffer nach Deutschland kamen, aber wir sind stolz auf uns, unsere Kinder und unsere 23-jährige Enkelin Elena.
Maria und Georg Sander

Zwischendurch zog es ihn immer wieder nach Deutschland zu seinem Onkel, um ihn beim Hausbau zu unterstützen. Ihre beiden Familien waren bereits nach Deutschland übergesiedelt, und so beschloss auch das Paar, seine Heimat zu verlassen. „Wir haben uns einfach nicht mehr wohlgefühlt“. Nach der Unterbringung in einem Notlager in Unna-Maassen, später in einem Hotel, konnten sie endlich eine Wohnung in Quadrath-Ichendorf beziehen.

Maria Sander besuchte elf Monate eine Sprachschule und war bis zu ihrer Pensionierung 2020 als Bäckereifachverkäuferin tätig. In ihrer Freizeit pflegte sie ihre schwererkrankten Eltern. Georg Sander arbeitete ab 1996 bis zu seiner Pensionierung 2020 bei den Ford-Werken in Köln. Die Jubilare sind viel ins Ausland gereist, waren aber auch mit dem Auto deutschlandweit unterwegs. Sie fühlen sich wohl in ihrem Haus, das sie 2001 gekauft haben. „Es waren keine einfachen Zeiten, als wir mit einem Koffer nach Deutschland kamen, aber wir sind stolz auf uns, unsere Kinder und unsere 23-jährige Enkelin Elena“, berichten die beiden.