Der 44-Jährige will auch in den Stadtrat und kündigt seinen Umzug nach Bergheim an.
KandidaturPulheimer Rekewitz will SPD-Bürgermeister in Bergheim werden

Der Pulheimer Torsten Rekewitz will für die SPD in Bergheim Bürgermeister werden.
Copyright: Dennis Vlaminck
Die Bergheimer SPD präsentiert überraschend Torsten Rekewitz als Bürgermeisterkandidaten. Bei der Aufstellungsversammlung im Brauhaus Zur Krone am Mittwochabend, 28. Mai, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, sei Rekewitz mit 18 Jastimmen gewählt worden. Zwei SPD-Mitglieder enthielten sich, einer stimmte mit Nein.
Rekewitz gehört noch dem Pulheimer Stadtrat und auch dem Kreistag an. Seine Bewerbungen um erneute Kandidaturen für die Gremien scheiterten jedoch am parteiinternen Widerstand gegen Rekewitz. 2022 hatte der Pulheimer mit seiner Kandidatur für den SPD-Kreisvorsitz den Unmut vieler Sozialdemokraten auf sich gezogen. Die Gründe waren offenbar unter anderem in Rekewitz' jahrelang zurückliegendem Umgang mit der Kasse seines Awo-Ortsvereins zu suchen.
Bergheim: Rekewitz sieht viele Probleme in der Kreisstadt
Dass die SPD ihn kreisweit nicht wolle, schmerze ihn zwar, aber das sei „Parteiarithmetik“. Laut Franz Schallenberg, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, sei Rekewitz an parteiinternen Unstimmigkeiten gescheitert. „Seine Qualifikation wird nirgends infrage gestellt“, sagt Schallenberg. „Mit Rekewitz haben wir einen qualifizierten und vor allem engagierten Kandidaten gefunden.“
„Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und will in Bergheim etwas bewegen“, sagt Rekewitz. In der Kreisstadt liege vieles im Argen. „In der Schulpolitik etwa sieht es so aus, als würde viel unternommen. Aber es gibt kein Konzept.“ Er würde ungern eine Realschule wie in Oberaußem zugunsten einer Gesamtschule schließen.
Auch beim Strukturwandel fehlten noch wichtige Entscheidungen, und es müsse mehr bezahlbaren Wohnraum geben. Zudem wolle er als Bürgermeister mehr Wertschätzung für Gremien und Bürger einführen. Bergheim habe er schon länger durch seine Tätigkeit in Gremien der Musikschule La Musica oder beim Bachverband im Blick.
Rekewitz hat „verschiedene Geisteswissenschaften“ studiert, aber keinen Abschluss. Er habe sein Studium für ein Jahr Arbeit unterbrechen wollen, dann sei sein Vater pflegebedürftig geworden. Um den habe er sich kümmern müssen. „Nach seinem Tod musste ich schlicht und ergreifend Geld verdienen“, sagt Rekewitz, der von da an nach eigenen Angaben als Freiberufler tätig war, etwa für Werbeagenturen. Seit November vorigen Jahres ist Rekewitz Geschäftsführer der SPD-Fraktion in Bergheim.
Rekewitz kündigte seinen Umzug von Pulheim nach Bergheim an und kandidiert auch für den Bergheimer Stadtrat. Die SPD wies ihm Listenplatz sieben zu. Auf Platz eins der Reserveliste steht Franz Schallenberg, es folgen Petra Eßer, Rüdiger Hunke, Anna-Lena Wipperfürth, Carsten Ganser, Marc Bonaldo, Torsten Rekewitz, Michael Otten, Simon Kaune und Udo Milewski. Die Liste umfasst insgesamt 21 Personen.
„Mit unserem Bürgermeisterkandidaten Torsten Rekewitz und allen Kandidaten für den Rat sind wir erstklassig aufgestellt“, sagt Simon Kaune, stellvertretender Vorsitzender der SPD Bergheim. Der Posten des Vorsitzenden ist derzeit vakant, da Marc Bonaldo vor drei Monaten aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist.