Vorübergehende UnterkunftStadt Bergheim richtet Turnhallen für Hilfesuchende her

Lesezeit 2 Minuten
20220311-Ber-ela-turnhalle-4

Die Turnhalle Am Schwarzwasser in Bergheim-Ahe.

Bergheim – 86 Hilfesuchende aus der Ukraine sind bis Freitag seit Kriegsausbruch in Bergheim angekommen, teilt die Bergheimer Stadtverwaltung mit. Wie Sozialdezernent Matthias Esser im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie mitteilte, rechnet die Verwaltung mit mehr als 700 Schutz suchenden Menschen.

Die ersten 86 Hilfesuchenden, meist Mütter mit ihren Kindern, wurden in den städtischen Häusern Am Kirchacker in Quadrath-Ichendorf untergebracht. Insgesamt 140 Menschen können dort untergebracht werden. Weitere 100 Menschen sollen ab Samstag, 12. März, vorübergehend in den Mehrzweckhallen in Zieverich, Von-Langen-Straße, und Ahe, Am Schwarzwasser, untergebracht werden.

Bergheim: Anlaufstelle und Hotline

Seit Donnerstag, 10. März, haben in Bergheim auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flüchtlingshotline und der Erstanlaufstelle im Rathaus ihre Arbeit aufgenommen. Unter 02271/89848 werden wochentags zwischen 9 und 16 sowie am Wochenende von 10 bis 13 Uhr Fragen rund um Sozialleistungsbezug, Krankenhilfe, Bleiberecht und Unterkunft beantwortet. Auch Termine für die Erstanlaufstelle können vereinbart werden. Auch Kontakt per E-Mail ist möglich.

Spontane Besuche an der Anlaufstelle sollen ebenfalls möglich sein. Dort werden die Identitäten geprüft, Dokumente kopiert, bei Anträge und Formularen unterstützt, Aufenthaltsstatusprüfungen eingeleitet und am Wochenende ein Notfallpaket zur Erstversorgung ausgegeben. Auch der Wohnraum wird über diese Stelle vermittelt. Freiwillige stehen als Dolmetscher zur Verfügung. Auch Kontakte zu Alltagshelfern werden vermittelt. Am Kirchacker wird in der kommenden Woche ein Helferring aufgebaut, in den demnächst auch Akteure, Initiativen, Organisationen und Vereine eingebunden werden sollen. Alle Infos zu Hilfsmöglichkeiten gibt es auf der Homepage der Stadt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Bürgermeister vermisst angesichts der aktuell aus dem ukrainischen Kriegsgebiet nach Deutschland fliehenden Menschen ein Verteilsystem, wie es 2015/2016 gegeben habe. Eine solche Schlüsselzuweisung habe weder die EU noch der Bund oder das Land bislang herausgegeben. „Wer kommt, der kommt“ sei die Devise, das stelle die Kommunen vor große Herausforderungen. Deshalb sei Solidarität unter den Kommunen gefragt. „Daher stehen wir in engem Austausch miteinander“, sagt Mießeler. Ein Überblick über privat untergebrachte Hilfesuchende sei aktuell auch nicht möglich. „Und die private Unterbringung ist teilweise nur eine akute Unterstützung für die ersten Tage.“

KStA abonnieren