Offene StellenBehörde überlastet? Stadt Bergheim sieht keinen Engpass im Ausländeramt

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt das Bergheimer Rathaus.

Das Bergheimer Rathaus.

Die Bergheimer Stadtverwaltung bezieht Stellung zu einem Bericht, wonach 25 Prozent der Stellen unbesetzt seien.

Die Stadt Bergheim sieht sich hinsichtlich der gestiegenen Anforderungen an die Ausländerbehörden gut aufgestellt. Derzeit seien alle elf Stellen in der Stadtverwaltung besetzt, teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit. Bergheim war am Wochenende in einem WDR-Beitrag über überlastete Ausländerämter neben Mülheim an der Ruhr und Witten genannt worden. In diesen drei Städten seien mehr als 25 Prozent der Stellen nicht besetzt.

Nach Angaben der Behördensprecherin habe es sich um eine Momentaufnahme Mitte 2022 gehandelt; zudem seien alle Arbeiten auch mit geringeren Kräften fristgerecht erledigt worden. Ende Juni seien tatsächlich drei der elf Stellen nicht besetzt gewesen – dabei habe es sich aber nur um eine kurzfristige Durststrecke gehandelt.

Bergheim: 2022 wurden 650 Anträge von Geflüchteten aus der Ukraine bearbeitet

Sie war entstanden, weil zwei Auszubildende, die fürs Ausländeramt vorgesehen waren, mit ihrer Ausbildung noch nicht fertig waren. Zudem war ein Mitarbeitender langfristig erkrankt. Zwei Stellen seien zum 1. September nachbesetzt worden, eine weitere 14 Tage später.

Die Sprecherin der Stadt Bergheim verweist darauf, dass zwischen 2015 und 2022 vier neue Stellen in der Ausländerbehörde geschaffen worden seien. Dies entspreche einem Zuwachs von 57 Prozent.

Allein 650 Anträge von Geflüchteten aus der Ukraine seien im Jahr 2022 bearbeitet worden – und dies in der zweiten Jahreshälfte. Alle dringenden Anliegen würden möglichst kurzfristig, im Sinne des Antragsstellers, bearbeitet. Lediglich Anträge auf Statusverbesserung (Antrage auf unbefristeten Aufenthalt) wurden „mit großem Zeitverzug“ bearbeitet. Können Anträge nicht zeitnah genug bearbeitet werden, stelle die Ausländerbehörde eine Fiktionsbescheinigung aus. Den Geflüchteten entstünden dadurch keine Nachteile.

Oftmals ist jedoch zu hören, dass Arbeitgeber diese Bescheinigung nicht akzeptieren. Sie verlängert zwar den vorherigen Aufenthaltstitel, gibt aber keine Auskunft über den Erfolg des Antrags – auch, wenn die Chancen gut stehen.

KStA abonnieren