Zu Beginn hatte es zwischen Chor und Orchester gewackelt. Bei den wundervollen Chorälen glänzten die Sängerinnen und Sänger.
VolkschorMit Bachs Weihnachtsoratorium klingt Festjahr in Bergheim aus

Der Volkschor beendete das Festjahr seines 175. Bestehens mit dem traditionellen Weihnachtskonzert.
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Der Volkschor beendete das Festjahr seines 175. Bestehens mit dem traditionellen Weihnachtskonzert am zweiten Adventssonntag im Medio Rhein Erft in Bergheim. Auf dem Programm stand Bachs Weihnachtsoratorium, das für viele Menschen stets eine willkommene Einstimmung auf die Weihnachtszeit ist.
Unter der Leitung von Marc Unkel und begleitet von den „NRW Kammersolisten“ boten die Sängerinnen und Sänger den freudigen Jubel der prächtigen Chöre, vom eröffnenden „Jauchzet, frohlocket“ und dem Lobgesang der Engel („Ehre sei Gott in der Höhe“) bis zum abschließenden „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“.
Bergheim: Chor glänzt bei Chorälen
Auch der aufgeregte Hirtenchor („Lasset uns nun gehen gen Bethlehem“) gelang, nachdem es zu Beginn zwischen Chor und Orchester gewackelt hatte. Mehr noch als im polyphonen Geflecht dieser Sätze glänzte der Chor bei den wundervollen Chorälen, die von strahlendem Morgenlicht und von stiller Frömmigkeit an der Krippe künden.
Große Teile des Werkes ruhen auf den Schultern der vier Gesangssolisten, wobei dem Evangelisten in den erzählenden Rezitativen ein besonders schwerer Part aufgetragen ist. Der junge Tenor Robert Reichinek meisterte die Rolle, wie auch die virtuose Hirtenarie, schön von der Soloflöte begleitet. Die Altistin Marianne Freiburg überzeugte in Bergheim rundum bei ihren Rezitativen und den beliebten Arien „Bereite dich Zion“, „Schlafe, mein Liebster“ und (mit Solovioline) „Schließe, mein Herze“.
Gleichermaßen gefiel Sophia Elisabeth Linden, Sopran, nicht nur als Verkündigungsengel, sondern vor allem in dem komplizierten Duett, das sie zusammen mit dem Bass-Solisten Richard Logiewa Stojanovic souverän vortrug. Dieser trumpfte auch in seinen Rezitativen und der königlichen Arie (mit glänzendem Trompetensolo) auf.
Nach dem großen Bach-Werk folgten noch zwei Weihnachtslieder zum Mitsingen, eine launige Ansprache des Dirigenten Marc Unkel und eine romantisch-schwelgerische Zugabe des englischen Chormeisters John Rutter. Insgesamt passte dieser gemischte Nachschlag nicht wirklich zu dem Bach'schen Meisterwerk, mit dem der Abend eigentlich rund war. (cvk)

