Goldhochzeit in BergheimZum Polterabend kam das halbe Dorf

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Bei der Hochzeit waren die beiden erst 18 und 19 Jahre alt.

Bei der Hochzeit waren die beiden erst 18 und 19 Jahre alt.

Bergheim-Oberaußem – „Als ich ihn beim Tanzen sah, wusste ich sofort: Das ist er!“ So erinnert sich Ingrid Kramer daran, wie sie ihren Mann kennengelernt hat. 1970 verlobten sie sich mit Dieter Kramer, am 11. September 1971 heirateten die beiden standesamtlich. Nun feiert das Ehepaar Goldhochzeit.

Ingrid und Dieter Kramer feiern goldene Hochzeit.

Ingrid und Dieter Kramer feiern goldene Hochzeit.

Ingrid Kramer kommt aus Sachsen-Anhalt, und er war dort, in Halberstadt, als Soldat stationiert. Sie war gerade erst 18 und er 19, als sie in seinem Heimatort Gehofen heirateten. Besonders an den Polterabend erinnern sich die beiden gern. „Es war ein großes Fest. Das halbe Dorf war da, und im Gegensatz zu heute wurde noch richtig gepoltert“, sagt Dieter Kramer. Die ersten Jahre lebte und arbeiteten die Eheleute auf dem Bauernhof der Eltern. „Ich bin ein Stadtmensch, deshalb war es zuerst furchtbar für mich, aber ich habe mich dann doch schnell dran gewöhnt“, erzählt Ingrid Kramer lachend.

Paar wohnt seit zehn Jahren in Bergheim

Dann wurden sie Schulhausmeister und -hausmeisterin. 30 Jahre lang arbeiteten sie in Sömmerda, zuerst an der Grundschule, dann an der Haupt- und Realschule und zuletzt am Gymnasium. „In der Grundschule habe ich für die Kinder einen Schulzoo eingerichtet mit Bergziegen, Kaninchen, Meerschweinchen und Enten“, berichtet Dieter Kramer.

Das Eherezept

Sie sagt: 30 Jahre lang haben wir zusammen in den Schulen gearbeitet. Wir haben uns von morgens bis abends gesehen. Das hat uns verbunden.

Er sagt: Wir haben gemeinsame Interessen, und es hat einfach von Anfang an funktioniert mit uns beiden.

In der weiterführenden Schule habe er sich für eine Fisch- und eine Vogel-AG eingesetzt. Ingrid Kramer kümmerte sich um die organisatorischen Aufgaben und leitete das Reinigungspersonal. „Ich habe aber auch Brötchen geschmiert oder Pommes und Hotdogs verkauft, was natürlich sehr gut bei den Kindern ankam.“

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Mit der Pensionierung mussten sie ihre Dienstwohnung räumen, und für die beiden war klar, dass sie in die Nähe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ziehen. Seit zehn Jahren wohnen sie in Oberaußem. „Als wir uns umgeguckt haben und gesehen haben, dass dieses Haus direkt neben der Grundschule ist, wussten wir, es ist das Richtige. Wir freuen uns auch hier noch, die Kinder spielen zu hören“, sagt die Jubilarin. Dieter Kramer hilft jeden Mittwoch ehrenamtlich bei der Tafel und arbeitet weiterhin als Hausmeister in einer Schule in Buschbell.

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