Kommt jetzt ein Rewe-Markt?Kino-Pläne für Bergheimer Innenstadt sind vom Tisch

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In das ehemalige Hit-Markt-Gebäude Am Jobberath zieht wahrscheinlich ein Rewe-Markt ein.

In das ehemalige Hit-Markt-Gebäude Am Jobberath zieht wahrscheinlich ein Rewe-Markt ein.

Bergheim – Die Fläche Am Jobberath/Beisselstraße ist ein Filetstück in der Bergheimer Innenstadt. Noch ist nicht klar, wie das Areal um das ehemalige Hit-Gebäude genutzt wird. Wahrscheinlich ist, dass demnächst ein neuer Rewe-Supermarkt, betrieben von den Richrath-Brüdern, einzieht.

Die Grünen hatten zuletzt den Vorschlag eines Kinos Am Jobberath erneut auf den Tisch gebracht. Einer Mitteilung der Verwaltung im Hauptausschuss zufolge ist das allerdings eher unwahrscheinlich.

Fehlendes Interesse

Weil derzeit ein Investor und Betreiber für ein Lichtspielhaus fehle, werde „die Planung für ein Kino an diesem Standort nicht weiter vorangetrieben“, schreibt die Verwaltung. Die Kino-Idee brachten die Grünen bereits 2017 auf, damals, so heißt es, habe es auch einen potenziellen Investor gegeben. Das Kino-Planungsbüro Batisweiler aus München hatte sich ebenfalls bereits mit der Idee auseinandergesetzt.

Die Fachbehörden meldeten keine „grundsätzlichen Bedenken“ gegen die Idee an. Nötig sei jedoch ein Bebauungsplanverfahren in Abstimmung mit einem Betreiber oder Investor. Wie die Verwaltung schreibt, habe der erwähnte Auftraggeber „aus augenscheinlich fehlendem Interesse das Vertragsverhältnis mit dem Büro Kinoplanung Batisweiler im Dezember 2017 aufgelöst“. Die Kinoplanerin aus München blieb trotzdem dran, und im Dezember 2019 wurden archäologische Untersuchungen vorgenommen, um herauszufinden, ob an der Beisselstraße Bodendenkmäler liegen. „Die Untersuchungen stellten sich zwischenzeitlich für eine städtebauliche Entwicklung als unbedenklich dar“, führt die Verwaltung weiter aus.

Schwierigkeiten wegen Parksituation

2020 sollten dann ein Kinodachverband und der Bergheimer Einzelhandelsverband, die Wig, zum Projekt Stellung nehmen. Der Verein HDF Kino kam der Bitte nicht nach, und die Wig sprach sich gegen das Projekt, aber für einen Supermarkt aus. Im Oktober, so heißt es, habe dann ein Gespräch mit den Richraths, Batisweiler und der Stadtverwaltung stattgefunden, um städtebauliche Aspekte, das Innenstadtkonzept, mögliche Parkplätze und die Kino-Idee übereinander zu bringen.

Batisweiler sollte eine Machbarkeitsstudie für ein Kino und einen Supermarkt am Standort erarbeiten. Dabei kamen sechs Varianten heraus, fünf für ein Kino Am Jobberath/Beisselstraße und eine für einen noch nicht näher geprüften anderen Standort. Allerdings wiesen alle Varianten Defizite auf und seien mit Restriktionen belegt, teilweise auch ohne Lösungsansätze, so die Verwaltung. Schwierigkeiten gebe es vor allem mit den Parkplätzen.

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Zudem könne ein passgenauer Bebauungsplan nur zusammen mit dem Betreiber oder Investor entwickelt werden, sagt die Verwaltung. Doch der sei zu keinem Zeitpunkt vorstellig geworden. Am Ende habe das Kinoplanungsbüro zwar erklärt, dass man zur Beratung weiterhin zur Verfügung stehe, aber ohne konkreten Auftrag nicht weiter Zeit in das Projekt investieren könne.

Aus Sicht der Verwaltung gibt es viele Möglichkeiten für den Standort. Zum Beispiel ein Hotel. Im alten Hit-Gebäude könne man sich gut einen Rewe-Markt vorstellen. Planungen und Abstimmung dafür liefen bereits.

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