Misslungener ZuchtversuchBergheimer Tierheim rettet Babykatze das Leben

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Das Kätzchen Fräulein Firlefanz war in lebensbedrohlichem Zustand, als es im Tierheim Bergheim ankam.

Bergheim – Dieses kleine Wesen verfügt über ein bewundernswertes Kämpferherz – und hat Menschen gefunden, die es nicht abgeschrieben haben, wie es die meisten anderen vermutlich getan hätten. Das Kätzlein, dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims Bergheim den drolligen Namen Fräulein Firlefanz gegeben haben, hatte wahrlich keine gute Perspektive, als es bei seinen Rettern Mitte Oktober ankam: Das vielleicht sechs Wochen alte Tier war dehydriert, erbrach sich und hatte Durchfall. Seine Ohren sind verkrüppelt, der Schwanz ebenfalls, es hat keine Wimpern. Außerdem fiel im Tierheim Bergheim auf, dass die Augenlinsen des Kätzchens stark getrübt sind. „Als wir es in Empfang nahmen, hatten wir alle Pipi in den Augen.“

Misslungener Zuchtversuch wird Fall für Bergheimer Tierheim

Die Mitarbeiter des Tierheims gehen davon aus, dass jemand versucht hat, Scottish-Fold-Katzen zu züchten – eine Rasse mit gefalteten Ohren. Und das offenbar mit unzureichendem Sachverstand, denn Fräulein Firlefanz hat mit einigen Problemen zu kämpfen, die seine Gesundheit beeinträchtigen, ja sogar sein Leben bedrohen: Die Katze verfügt über keinen separaten Darmausgang. Das führt zu hochgradiger Verstopfung, der Kot hat sich im Körper gesammelt. Daher hat das Tierheim Bergheim sie in die Obhut eines Tierärzte-Teams in Neuss gegeben.

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Tierärzte bemühten sich um das kleine Tier.

„Man sagte, man habe das Tier vor drei Tagen auf der Straße gefunden. Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen und sind einfach nur froh, dass wir ihm ganz schnell helfen können“, heißt es auf der Instagram-Seite des Tierheims.

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Der kleine Patient hat schon einen großen Freund gefunden.

Nur eine Operation konnte helfen. „Sie ist riskant, der Ausgang ist ungewiss, aber wir wollen zumindest nichts unversucht lassen. Diese OP wird nicht oft durchgeführt, weil die Tiere entweder selbst versterben oder nach der Diagnose direkt eingeschläfert werden“, heißt es auf der Homepage des Tierheims.

Kätzchen ist auf dem Weg der Besserung

Das Risiko hat sich gelohnt: Mittlerweile gehe es Fräulein Firlefanz zwar besser – doch der Weg zur endgültigen Genesung ist noch lang. Der Durchfall verschwindet langsam, die Katze hat ein paar Gramm zugenommen und fängt langsam an zu schnurren. Sie bekommt verschiedene Augensalben und ein Antibiotikum. Und weiter heißt es auf der Facebook-Seite der Tierärzte: „Mittlerweile ist auch mein Appetit wieder da, und am liebsten mag ich Katzendreamies, aber verratet es keinem. Die sagen immer, dass ich davon nicht so viele essen soll, sondern lieber etwas Nassfutter. Ich tue ihnen dann den Gefallen, denn es ist merkwürdig, aber die freuen sich dann immer alle sehr, wenn ich esse.“

Wenn Fräulein Firlefanz sich weiter gut entwickelt, muss es sich über sein weiteres Katzenleben keine Sorgen machen: Das kleine Kätzchen mit dem großen Kämpferherzen verfügt über eine riesige Fangemeinde in Sozialen Netzwerken, die sein Schicksal aufmerksam verfolgt. Da müsste doch jemand dabei sein, der dem Wollknäuel ein behagliches Zuhause bieten kann.

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