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Jahrespreis für ZivilcourageSo mutig retten Alltagshelden im Rhein-Erft-Kreis Leben

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Auf dem Bild ist eine Gruppe von Menschen bei einer Ehrung zu sehen.

Landrat Frank Rock (3.v.l.) ehrte im Kreishaus Bürger, die Menschen in besonderer Weise halfen.

Die Preisträger verhinderten einen Brand, leisteten Erste Hilfe und retteten einen Mann von den Bahngleisen.

Es gab viel Applaus für Andre Eschweiler und Hassan Tawakoli aus Bergheim, Marcin Jeremi Kadysz, Luca Siepe und Jushua Eliano Orth von der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Wesseling, sowie für die Bergheimerin Jasmin Kettmann und für Niklas Proplesch aus Hürth. Am Donnerstagabend waren sie Ehrengäste im großen Sitzungssaal im Kreishaus. Für ihr jeweils außergewöhnliches Handeln hat ihnen Landrat Frank Rock den Jahrespreises für Zivilcourage verliehen.

„Sie sind eine Inspiration für uns alle“, lobte Rock die Preisträger. „Sie haben uns gezeigt, dass man Alltagsmut beweisen kann.“ Von dem Preis erhofft sich Rock auch, dass er vielleicht auch andere Menschen in ihrem Handeln bestärkt und anregt öfter hinzusehen zu handeln und zu helfen. „Denn Zivilcourage sollte in unserer Gesellschaft wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden. Jeder von uns kann doch helfen und Zivilcourage zeigen“, betonte er.

Für den Rhein-Erft-Kreis aber auch für sich ganz persönlich, wünscht sich Rock, dass die erlebte Solidarität im Kreis bewahrt und weiter gefördert werden kann und die Gesellschaft so jeden Tag noch ein Stückchen besser wird.

Brand im Obdachlosenheim gelöscht

Dann widmete er sich Andre Eschweiler und Hasan Tawakoli. „Es ist mir eine Ehre, Sie heute für Ihr ebenso couragiertes wie bedachtes Handeln auszuzeichnen“, sagte er. Tatsächlich haben die beiden blitzschnell reagiert und nach einem möglichen Brandanschlag auf ein Obdachlosenwohnheim in Bergheim das Feuer aus eigener Kraft soweit gelöscht, dass ein Eingreifen der sofort alarmierten Feuerwehr nicht mehr nötig war. Für ihr umsichtiges Handeln erhielten die beiden Männer eine Urkunde, Blumen und je ein Preisgeld von 750 Euro.

Couragiert traten in ihrer Freizeit auch die Jugendfeuerwehrleute Marcin Kadysz, Luca Siepe und Joshua Orth als Ersthelfer ein, als sie bei einem internistischen Notfall Erste Hilfe geleisteten. „Sie betreuten den Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes“, lobte Rock. Dafür erhielten auch die Jugendlichen eine Urkunde, jeweils 150 Euro und statt Blumen einen kleinen Gutschein.

Sofort neben einem brennenden Auto mit der Reanimation des Fahrers begonnen

Jasmin Kettmann hat sogar ihre eigene Angst überwunden, als sie mit anderen Ersthelfern einen bewusstlosen Mann aus dem brennenden Auto zog und dann sofort neben dem brennenden Auto mit der Reanimation des Fahrers begann.

Als Anerkennung für ihre Hilfe erhielt auch sie Blumen und eine Urkunde und ein Preisgeld von 500 Euro. Blitzschnell und geistesgegenwärtig reagierte auch Niklas Proplesch, als er einen Mann bei geschlossenen Bahnschranken ins Gleisbett gehen sah. Als der Mann nicht auf seine Zurufe reagierte, lief Proplesch zu ihm und zog ihn einfach von den Gleisen – gerade rechtzeitig, bevor wenig später eine Bahn losfuhr. Auch dafür gab es Blumen, eine Urkunde und 500 Euro.