Hitzige Diskussionen in BrühlAnwohnerparken kostet bald mehr als das Vierfache

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Zur Anwohnerparkzone wird auch die Straße In der Maar.

Brühl – Zum intensiven Schlagabtausch im Stadtrat wurde die Diskussion über die Erhöhung der Gebühren für Anwohnerparkausweise und die Ausweitung der Bewohnerparkzonen.

Mit den Stimmen des rot-grünen Mehrheitsbündnisses und der beiden fraktionslosen Ratsherren Harry Hupp und Eckhard Riedel wurde letztlich die Verteuerung der Parkausweise von jährlich 30,70 auf 141,10 Euro im kommenden Jahr beschlossen.

Außerdem wird man wie bereits in der Innenstadt künftig auch im Gebiet „In der Maar“ teils einen Parkschein ziehen und teils eine Parkscheibe hinterlegen müssen. Letztere Regelung, die ein zweistündiges Parken ermöglicht, gilt auch für die neue Bewohnerparkzone Ost rund um Stephanstraße und Parkstraße.

Brühler CDU und FDP dagegen

CDU und FDP stemmten sich erfolglos gegen die Erweiterung im Süden. Bislang fehle es dort an alternativen Parkplätzen für Pendler und Besucher. So lange die Park&Ride-Plätze nicht ausgebaut würden, werde das Problem nur verlagert, so die Einschätzung.

Die Erhöhung der Gebühren der Anwohnerparkausweise rief scharfe Kritik hervor. Peter Kirf (CDU) sagte, dies belaste insbesondere Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen. FDP-Fraktionschef Jochem Pitz wies auf die ohnehin rapide steigenden Preise hin. „Ich bin fassungslos, mit welcher Arroganz die Nöte der Bürger übergangen werden“, so der Liberale.

Grünen-Ratsfrau Cornelia Richter sieht das ganz anders: Es gehe darum, die Verursacher angemessen an den Kosten für den öffentlich bereitgestellten Parkraum zu beteiligen. „Wer den breiten SUV irgendwo hinstellen will, muss einen Beitrag leisten, der etwas höher ist als bisher.“ Die Mobilitätswende müsse angestoßen und dafür gesorgt werden, dass die Bürger am besten von ihrem Auto wegkommen. „Wir erwarten, dass Menschen 500 Meter bis zur nächsten Bushaltestelle laufen, aber mit dem Auto muss man immer direkt vorfahren können“, kritisierte sie.

Ausweitung der Parkzone möglich

Langfristig sei eine weitere Ausweitung der Anwohnerparkzonen denkbar. „Wer sich keinen Anwohnerparkausweis gönnen will, kann weiter außerhalb parken und muss dann auch nichts bezahlen“, so Richter.

Kirf sprach von einer Bevormundung der Bürgerschaft, der Schaffung einer Zweiklassengesellschaft. „Wer genug Geld hat, darf in der Stadt parken, die anderen sollen von Schwadorf zu Fuß in die Innenstadt laufen.“

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Daniel Bunčić (Grüne) betonte, längst nicht alle Autofahrer seien auf das Auto angewiesen. „Es geht darum, für die Leute, die nicht auf das Auto angewiesen sind, das Autofahren unattraktiver zu machen, damit sie auf ihr Auto verzichten. Wir müssen unser Verhalten ändern. Wer sich ein Auto leisten kann, da kann es auf 110 Euro nicht ankommen.“

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