Fragt man die Brühler Kinder, dann ist die Meinung eindeutig: „Das Gelände ist viel zu schade für einen Parkplatz“, findet die achtjährige Lotta. Und ihr Bruder Henri (9) stimmt ihr zu. „Das ist richtig schön hier“, sagte er , als er am Samstagnachmittag zum Abschluss, aber auch zum Höhepunkt der „Aktion Brühl macht Platz“ zum Belvedere-Platz kam.

Ein bisschen zögerlich meinte allerdings ihre Mutter Kerstin Schlösser: „Ein Parkplatz hier ist auch ganz praktisch, etwa für die kurzen Einkäufe in der Innenstadt.“ Sie lebten außerhalb der Innenstadt und dort gebe es diese Geschäfte eben nicht. Am Samstagnachmittag blieb aber auch ihr Auto zu Hause: Der Brühler Kinderschutzbund hatte eingeladen – gefeiert wurde der Weltkindertag. Dazu waren die Kinder der Brühler Grundschulen bereits im April zu einem Kinderkongress zusammengekommen, um all die vielen Aktionen vorzuschlagen, die am Samstag umgesetzt wurden.

Und am Nachmittag schien es dann tatsächlich so, als seien wirklich alle Brühler Kinder der Einladung gefolgt. „Ich bin schlichtweg überwältigt“, strahlte Annegret Neumann vom Kinderschutzbund. Federführend hatte sie das Kinderfest vorbereitet. Buntes Treiben Und sie konnte kaum ausdrücken, wie sehr sie sich über das fröhliche Leben um sich herum freue. „Die Kinder haben diesen Tag auch verdient“, erklärte sie.

Angetan war auch die Besucherin Ulla Höbsch. Sie freute sich sichtlich über die fröhliche Betriebsamkeit auf dem Platz. „Hier muss einfach eine Begegnungsstätte für kleine und große Menschen, junge und alte und für Menschen aus allen Nationen hin“, sagte sie. Gut könne sie sich als ehemalige Kindergärtnerin dort deswegen einen Integrationsplatz mit verschiedenen Spiel- aber auch Begegnungsmöglichkeiten vorstellen. „Das wäre für Brühl eine wirkliche Bereicherung“, so Höbsch.

Belvedere-Parkplatz bleibt noch bis Mittwoch, 27. September, gesperrt

Ganz konzentriert und ehrgeizig eroberte derweil ihr Enkel Luka (4) den Scooterparcours. Schon nach wenigen Versuchen schien er den Dreh mit dem Rädchen raus zu haben. Dicke Seifenblasen trieben einige Meter weiter über die Festmeile. Schnell hatten Sonja Pech und Anja Zerahn vom Familienzentrum Brühl-Süd eine ganze Traube an kleinen Fans um sich herum versammelt.

Kita-Leiterin Burcu Canbakan meinte auf das Thema Belvedere angesprochen: „Es ist schwierig, aber wie wäre es mit einem Kompromiss – könnte der Belvedere nicht einfach halb Parkplatz und halb Begegnungsstätte werden?“ Der Belvedere bleibt für den Abbau der Aktion noch bis Mittwoch, 27. September, als Parkplatz gesperrt.