ElektromobilitätE-Scooter erhalten in Brühl erst zum Jahresende feste Abstellplätze

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Zwei E-Scooter stehen in der Brühler Fußgängerzone, Passanten umkurven die kleinen Elektroflitzer.

In einigen Monaten soll es in Brühl keine achtlos abgestellten E-Scooter mehr geben. Es wird ein stationsbasiertes System eingeführt.

77 Stationen richtet die Verwaltung derzeit im Stadtgebiet ein. Sie werden mit Schildern und Markierungen gekennzeichnet.

Später als ursprünglich erhofft soll es in Brühl keine achtlos abgestellten E-Scooter mehr geben. Zwar werden nach und nach fixe Stationen für das Parken der kleinen Flitzer mit Schildern und weißen Bodenmarkierungen gekennzeichnet, laut Verwaltung verzögert sich die Fertigstellung dieser Flächen jedoch vermutlich bis zum Jahresende.

Ursprünglich sollte das Projekt im Sommer abgeschlossen werden. „Personalengpässe“ seien der Grund für den späteren Vollzug, heißt es. Insgesamt werden im Stadtgebiet 77 Stationen eingerichtet.

E-Scooter in Brühl: Buchungssoftware wird verändert

Wenn das geschafft ist, wird die Buchungssoftware der Anbieter verändert. Dann können E-Scooter nur noch dort abgestellt werden. Aus dem bisherigen so genannten „Free-floating-System“, also der Freiheit, die Roller weitgehend nach eigenem Gutdünken abzustellen, wechselt man damit zu einem stationären System.

Beschwerden der Bürger „Die bislang oftmals etwas wild abgestellten E-Scooter sollten dann nicht mehr zu Einschränkungen der anderen Verkehrsteilnehmenden führen“, so die Stadt.

Letztlich waren Beschwerden der Bürger ausschlaggebend für die Initiative von Politik und den Mitarbeitern des Fachbereichs Mobilität und Verkehr in der Verwaltung.

Letztere übernahmen zuletzt auch die Planung des flächendeckenden Netzes von Stationen. Ziel war es, nicht zu viele Parkplätze für Abstellstationen zu opfern und auch Fußgänger und Radfahrer nicht vor neue Hindernisse zu stellen.

Attraktivität soll erhalten bleiben

Dennoch sollte eine gewisse Dichte von Abstellplätzen die Attraktivität der im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr umweltfreundlichen Leihroller erhalten. Eine Station – und damit meist auch ein freier Roller – soll in der Innenstadt grundsätzlich nie weiter als 200 Meter entfernt sein.

„Die beiden derzeit in Brühl aktiven Anbieter Tier und Bolt gehen den erstmaligen Ansatz, E-Scooter gesamtstädtisch nur noch stationsbasiert anzubieten, gerne mit“, erklärte die Verwaltung. Nach dem Start des neuen Systems werde es regelmäßige Abstimmungen zwischen den Anbietern und der Stadtverwaltung geben, um Optimierungen vornehmen zu können.

Brühl in Vorreiterrolle

Brühl gilt als Pionier bei der Einführung eines Systems, das Beschwerden von Bürgern vorbeugt, die Ausleihe von E-Scootern aber ermöglicht. Die bereits eingerichteten Stationen dürfen laut Stadt bereits „gerne zum freiwilligen Abstellen genutzt werden“. Eine Verpflichtung besteht aber wohl erst zum Jahresende.

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