40 Titel aus 40 JahrenEufonia-Chor aus Brühl begeistert wieder in Frack und Zylinder

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Zu sehen ist das Eufonia-Ensemble in Frack und Zylinder.

Der MGV Eufonia aus Brühl feierte sein 40-jähriges Bestehen mit dem Jubiläumsprogramm.

Auch nach 40 Jahren bleibt das Brühler Ensemble seiner Linie treu und begeistert damit die Zuhörer in der Galerie am Schloss.

Der Song „Wir sagen Dankeschön“ war eigens für die Feier zum 40-jährigen Bestehen des MGV Eufonia entstanden. In diesem rasanten musikalischen Durchmarsch durch 40 Titel aus 40 Jahren in vier Minuten und 40 Sekunden eröffneten sich auf eindrucksvolle Weise die vielgerühmte Stimmkultur und die Vielseitigkeit des Chores, der stolze 450 Arrangements im Repertoire hat.

Das Medley war ein gelungener Auftakt für einen unterhaltsamen Abend in der Galerie am Schloss, dem „Wohnzimmer der Eufonisten“. Dabei bekam man die Lieblingssongs der 25 Sänger zu hören, die wie gewohnt in Frack und Zylinder auftraten.

Ein bestens vorbereitetes Ensemble

Die stellvertretende Brühler Bürgermeisterin Pia Regh überbrachte die Glückwünsche der Stadt Brühl, deren Kulturlandschaft der Chor nachhaltig bereichert habe. „Ihre Musik hat Brücken gebaut und Herzen berührt“, sagte Pia Regh, die „Leidenschaft, Engagement und Zusammenhalt“ der Eufonisten lobte, die „gegen die Tradition anderer Männerchöre ansingen“.

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Christina Kröhne, Dirigentin des Chores von 1983 bis zu ihrem Tod 2011, hat den einzigartigen Eufonia-Sound entwickelt. An sie erinnerten die Sänger mit dem Lied „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ von den Comedian Harmonists, das ihnen butterweich aus den Kehlen floss. Der Abba-Hit „Money, money“ war ein Dank an die zahlreichen Sponsoren, und mit „Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche“ wurde Hellmut Kröhnes nimmermüder Einsatz hinter den Kulissen gewürdigt.

Dorothea Kares, Chorleiterin seit 2018, hatte ihre Truppe bestens vorbereitet, die sich bei sämtlichen Songs in Bestform präsentierte und durchweg mit hoher Stimmkultur glänzte. „Tastenkontinuum“ Joachim M. Jezewski war den Kollegen dabei am Klavier ein aufmerksamer, wendiger Begleiter. Uwe Dettmar hat die Eufonia-Hymne geschrieben, die sich die Eufonisten zum Jubiläum gegönnt haben.

Als unangefochtenes Meisterstück des Abends in der Galerie am Schloss aber dürfte Drafi Deutschers Schlager „Marmor, Stein und Eisen bricht“ gelten, der in verschiedenen Versionen quer durch die Musikstile geboten wurde – von Gregorianik und Minnegesang über Fassungen im Stile von Bach, Mozart, Beethoven und weiteren Komponisten bis zum Original aus dem Jahr 1970.

Publikum zeigte sich begeistert

Für diesen hochkarätigen musikalischen Spaß gab es rauschenden Beifall. Bei „Waschsalon“ zeigten die Sänger des MGV, dass sie auch rockigen Klängen nicht abgeneigt sind, mit „Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen“ kehrten sie zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Die gute Laune ließen sie sich nicht verderben, auch wenn Bundeskanzler Olaf Scholz in einer (fingierten ) Grußbotschaft wissen ließ, dass er sie wegen der Schuldenbremse nun leider doch nicht mit einer Sonderzuwendung bedenken könne. „Wir wollen weiter Musik machen“, verkündete Moderator Klaus Kröhne am Ende dem begeisterten Publikum, das sich nun wieder auf ein neues Programm im Herbst freuen darf.

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