„Bedarf ist groß“Brühler müssen mehrere Jahre auf einen Schrebergarten warten

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Herr Frank arbeitet bei gutem Wetter in seinem Schrebergarten. Er trägt ein kariertes Hemd und eine rote Kappe.

Familie Frank bewirtschaftet seit vielen Jahren einen Garten an der Kurfürstenstraße.

In Brühl ist die Nachfrage nach Schrebergärten groß, meist dauert es Jahre, bis eine Fläche frei wird. Neue Anlagen sind aber nicht geplant.

Brühl fehlt es an Kleingärten und Grabeland. Davon ist jedenfalls Ratsherr Eckhard Riedel, einst Linkspartei und heute Volt, überzeugt. „Der Bedarf ist groß, aber die Wartelisten sind ellenlang, wenn man an eine Parzelle kommen möchte“, sagt er. Dabei seien die Schrebergärten sehr wichtig. Sie böten mit ihrem Grün ein ökologisch wertvolles Refugium und eine Abwechslung zum teils dicht bebauten Stadtgebiet.

Die Gärten trügen zudem zu einer guten Luftqualität bei. „Außerdem besteht dort die Möglichkeit, selbst Obst und Gemüse anzubauen, das garantiert ohne Schadstoffe ist“, meint Riedel.

4,8 Hektar Gartenfläche: Warteliste umfasst 118 Bürger

Er hat daher eine umfangreiche Anfrage bei der Verwaltung gestellt, um sich einen Überblick zu verschaffen. Neben einer Kleingartenanlage gibt es demnach drei weitere kleingartenähnliche Ballungen von Schrebergärten. Die größeren Areale befinden sich an der Badorfer Kuhgasse, dem Kierberger Fredenbruch, östlich des Renaultgeländes in Vochem sowie an der Kurfürstenstraße in Brühl-Nord.

Hinzu kommen Einzelparzellen, vornehmlich am Badorfer Hang und an der Bonnstraße. Die Gesamtfläche dieser Gärten misst laut Verwaltung rund 4,8 Hektar. Die Warteliste für einen Kleingarten auf städtischem Grund umfasst derzeit 118 Bürger – „Tendenz in den letzten Jahren stark abnehmend“, so die Stadt. Da kaum Flächen gekündigt würden, sei die Nachfrage aber höher als das Angebot. „Daher dauert es in der Regel mehrere Jahre, bis ein Garten zur Verfügung gestellt werden kann“, heißt es.

Brühler Verwaltung plant keine neuen Anlagen

Dennoch sind laut Verwaltung derzeit keine neuen Gartenanlagen geplant, in Einzelfällen prüfe man aber eine Nutzung von Flächen für „urban gardening“, also gemeinschaftliches Gärtnern. Riedel reicht das nicht: „Die Verwaltung muss nach potenziellen Flächen suchen und eine Kleingärtenstrategie entwerfen, um die bestehenden zu bewahren“, fordert er.

Immerhin eine Auskunft der Verwaltung dürfte ihn aufatmen lassen. Derzeit bestehe für Flächen dieser Art keine Gefahr einer anderweitigen Nutzung, teilte die Stadt zu den Kleingartenanlagen mit.

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