Nach Abiturienten-VeranstaltungStraßenreiniger in Brühl mussten sonntagmorgens Party-Müll entfernen

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Passanten laufen über die Bahnhofstraße in Brühl. Von den Glasscherben ist nichts mehr zu sehen.

Die Bahnhofstraße musste am Sonntagmorgen aufwendig gereinigt werden.

Nach einer Party hatten Jugendliche in Brühl eine Menge Müll und Scherben hinterlassen. Mehr Arbeit für die Straßenreinigung.

Jede Menge zusätzliche Arbeit haben einige Jugendliche und junge Erwachsene den Mitarbeitern der Straßenreinigung beschert. Letztere mussten am Sonntagmorgen zur Bahnhofstraße anrücken, um dort Müll und Scherben zu beseitigen. Laut Antonius Quodt, Betreiber der dort ansässigen Bar Status Quodt, hatten am Vorabend viele junge Leute die Straße bevölkert. Einige hatten ihren Müll und kaputte Flaschen achtlos hinterlassen. Auch er habe sich am Aufräumen beteiligt.

Anziehungspunkt war offenbar eine Veranstaltung angehender Abiturienten in der gegenüberliegenden Kneipe „Em Höttche“. Den Dreck haben nach Quodts Beobachtung aber nicht die Partybesucher hinterlassen. „Einige haben sich den Eintritt zur Party gespart und sind mit am Kiosk gekauften Getränken draußen auf der Straße geblieben“, sagt er. Dagegen habe er nichts einzuwenden. „Blöd wird es aber, wenn Flaschen kaputt gehauen werden und Müll irgendwo hingeworfen wird“, so Quodt.

Brühl: Wirt sieht Kioskbesitzer in der Mitverantwortung

Der Einfluss der ansässigen Gastronomen auf das Geschehen sei begrenzt. Daher appelliert er an die Vernunft der Feierwilligen, sich künftig anders zu benehmen. Jani Petropoulos, Betreiber der Gaststätte „Em Höttche“, sieht noch andere in der Pflicht. Nämlich die Geschäftsleute und Kioskbesitzer, die den jungen Leuten den Alkohol verkaufen. „Wenn wir keine Außengastronomie betreiben, hören unsere Möglichkeiten und Rechte an unserem Türrahmen auf. Wir haben nur hinterher die schlechte Publicity und den Ärger“, sagt der Wirt, der in den Geschehnissen des Wochenendes aber eine unschöne Ausnahme sieht.

Die Stadtverwaltung hofft ebenfalls, dass dies eine Ausnahme bleibt. Für die Mitarbeiter der Straßenreinigung hätten die Geschehnisse nämlich „zu einem erheblichen Mehraufwand“ geführt, hieß es. Die Verschmutzung habe in Handreinigung durchgeführt werden müssen. Sei also zeitaufwendig und mühevoll gewesen. Dafür sorgten laut Stadt insbesondere die vielen Scherben, „die mühselig aus den Pflasterfugen entfernt werden mussten“.

Dass die Stadtreinigung überhaupt an einem Sonntag zu solchen Arbeiten ausrücken muss, ist ungewöhnlich. „Solche Sonderreinigungen sind sonntags von 6 bis 10 Uhr nicht vorgesehen, so musste hierfür Mehrarbeit geleistet werden“, teilte die Verwaltung mit.

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