VerkehrsexperimentTrio aus Brühl hat Klage gegen die Sperrung des Belvedere eingereicht

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Das Bild zeigt die Kölnstraße, die von einem Banner mit der Aufschrift „Brühl macht Platz“ überspannt ist.

Ein Gruppe von Brühlern will das Verkehrsexperiment "Brühl macht Platz" per Klage stoppen.

Die Klage vor der Kölner Verwaltungsgericht wird laut der Initiatoren von rund 50 Händlern und Gastronomen auch finanziell unterstützt.

Viele Geschäftsleute und Gastronomen sowie einige Brühler Politiker sehen ihre Hoffnungen auf ein vorzeitiges Ende der Aktion „Brühl macht Platz“ gestärkt. Ein Trio – der Brühler CDU-Vorsitzende André Hess, Gastronom Antonius Quodt und Michaela Rex, Inhaberin des Geschäfts Lebenslust – hat nach eigener Auskunft am Donnerstag, 31. August, Klage beim Verwaltungsgericht eingelegt, um die Fortsetzung des Verkehrsexperiments zu stoppen. „Ich gehe davon, dass eine Entscheidung nicht lange auf sich warten lassen wird, weil die Klage mit einem Eilantrag verbunden ist“, sagt Hess, der eine renommierte Berliner Kanzlei beauftragt hat.

Die dortigen Juristen seien auch mit Verkehrsexperimenten in Köln-Deutz und Berlin-Mitte beschäftigt gewesen, die bundesweit Aufsehen erregt hätten, erklärt er. In Köln war letztlich die Aufhebung der Sperrung der Einkaufsstraße Deutzer Freiheit für den motorisierten Verkehr angeordnet worden, Vergleichbares galt in der Bundeshauptstadt für einen Teil der Friedrichstraße.

Geschäfte in Brühl klagen über Umsatzeinbußen

Das Brühler Trio vertritt nach eigener Auskunft mehr als 50 Geschäftsleute, die durch die vorübergehenden Sperrung des Belvedere als öffentlicher Parkplatz ihre Umsätze schwinden sehen. Laut Antonius Quodt legten die Gastronomen und Händler der Stadt rund 8000 Euro für den Gang vor Gericht zusammen.

„Ein Teil der beteiligten Händler und weitere Leute haben Bürgermeister Dieter Freytag zuvor einen Brief geschrieben und diesen um seine rechtliche Einschätzung gebeten“, erklärt Hess. Dieser habe in einem ausführlichen Schreiben erklärt, keine Bedenken gegen die bis Samstag, 23. September laufende Aktion zu haben, zu der 140 Veranstaltungen gehören.

Ohnehin zieht die Stadtverwaltung bislang ein positives Fazit. Der Aufbau habe wie geplant geklappt. Die Aufenthaltsqualität an der Kölnstraße sei „durch die geringeren Verkehrsmengen und das geschaffene Stadtmobiliar inklusive Begrünung, wie geplant, gestiegen“. Am ersten Wochenende sei der Belvedere gut besucht gewesen.

„Trotz zwischenzeitlichem Starkregen kamen am Freitag, 25. August, insgesamt mehrere Hundert Zuschauende und Teilnehmende zu den ersten Veranstaltungen und dem abschließenden Konzert von Brühl rockt“, heißt es. Auch der „Tag des Sports“ tags darauf sei durchgehend sehr gut besucht gewesen. Die Verwaltung verweist auf „Besucherzahlen im vierstelligen Bereich“. Lediglich unter der Woche werde der Platz bis zum frühen Nachmittag nachvollziehbarerweise eher sporadisch genutzt.

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