Mehr Unterkünfte nötigBrühl und Erftstadt sind bei Unterbringung von Geflüchteten am Limit

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Das Bild zeigt ein Zimmer in einer Geflüchtetenunterkunft.

Auch in Brühl wird jetzt auf eine Turnhalle als Geflüchtetenunterkunft zurückgegriffen. (Symbolbild)

Die Aufnahme von Geflüchteten wird immer mehr zum Problem für Kommunen. Auch eine Turnhalle in Brühl-Heide wird als Unterkunft umfunktioniert.

Die Städte Brühl und Erftstadt stoßen bei der Aufnahme Geflüchteter an Grenzen. Erftstadt hat keine Reserven mehr, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Das hatte die Verwaltung mitgeteilt. Es fehlten nicht nur kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten, sondern vor allem ein Konzept, die Probleme langfristig in den Griff zu bekommen.

Die Fraktion„ Aufbruch '22“ appelliert nun, die Aufgabe gemeinsam anzupacken. Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hatte Erftstadt zunächst keine weiteren Geflüchteten aufnehmen müssen. Doch diese Ausnahmeregelung gilt nicht mehr. Bereits Anfang September habe Aufbruch '22 den Fraktionen vorgeschlagen, konstruktiv zusammenzuarbeiten, schreiben Marion Sand und Bernd Bohlen in einer Pressemitteilung.

Weitere Unterkünfte müssen gebaut werden

Man müsse zunächst einen Standort für eine befristete Notunterkunft finden — in einer vorhandenen Einrichtung. Zweitens müsse eine neue zusätzliche Unterkunft ähnlich der an der Radmacherstraße in Liblar gebaut werden. Dafür müsse ein Standort gefunden und ein Konzept erstellt werden.

Der dritte Punkt, den die Fraktion anführt, ist ein besseres Angebot an Wohnraum in der Stadt: „Rat und Verwaltung müssen dazu im gesamten Stadtgebiet die Voraussetzungen für den Neubau von mehr bezahlbaren Wohnungen schaffen – für unsere Erftstädter Bürgerinnen und Bürger, aber eben auch für Flüchtlinge, die langfristig in Erftstadt bleiben wollen“, schreiben Bohlen und Sand. Zudem müssten die Menschen in den Unterkünften betreut werden. 

In Brühl teilte derweil die Stadtverwaltung mit, dass die Kommunen angesichts der ausgelasteten Landeserstaufnahmeeinrichtungen mit erhöhten Zuweisungen zu rechnen hätten. In Brühl müssten seitdem wöchentlich fünf bis zehn Personen aufgenommen werden. Hinzu kämen Ukrainer ohne offizielle Zuweisungen.

Da die vorhandenen Kapazitäten insbesondere für Frauen und Familien nicht mehr ausreichten, sei man nunmehr gezwungen, von Montag, 23. Oktober, an die bereits hergerichtete Turnhalle an der Grubenstraße in Brühl-Heide zu nutzen. Dort finden höchstens 48 Menschen Platz.

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